15.12.2015, 16:40 Uhr

Toshiba soll tausende Stellen abbauen und keine TVs mehr produzieren. Schuld trägt ein Bilanzskandal.

Toshiba soll als Folge eines Bilanzskandals 6000 - 7000 Mitarbeiter entlassen. Zudem soll die TV-Produktion eingestellt werden, berichten Medien.
Bei Toshiba sollen 6000-7000 Jobs gefährdet sein, berichtet «Nikkei», das grösste Finanzmagazin der Welt. (Hier eine bersetzung der Nachrichtenagentur Reuters).  Die meisten Stellen sollen die Japaner im Lifestyle-Segment und in der Ome-Fabrik in Tokyo einsparen wollen. Letzter stellt Fernseher her, deren Produktion Toshiba Gerüchten zufolge komplett einstellen will. Toshiba war die erste Firma in Japan, die 1959 einen Farbfernseher entwickelte. Zuletzt war Toshiba die Nummer drei im japanischen Markt nach Sharp und Panasonic, hatte aber unter angeblich tiefen Margen zu leiden. Besonders chinesische Hersteller und die Südkoreanischen Firmen LG und Samsung sollen den Japanern stark zusetzen.  Die 7000 Stellen würden ungefähr 3,5 Prozent aller Arbeitnehmer Toshibas entsprechen. Die Restrukturierung wäre eine Reaktion auf einen der grössten Finanzskandale in Japan überhaupt. Regulierungsbehörden deckten vor Monaten auf, dass Tosh über Jahre zu hohe Gewinne aufwies. In der Folge musste das Unternehmen seine Gewinne für die Geschäftsjahre 2008 bis 2014 um rund 1,2 Milliarden Franken nach unten korrigieren. Gleich acht Mitglieder der Firmenführung mussten ihren Hut nehmen, unter anderem Konzernchef Hisao Tanaka und sein Vorgänger Norio Sasaki. Die Börsenaufsicht fordert von Toshiba, die wegen der Korrektur bereits in die roten Zahlen rutschten, eine Strafe in Höhe von knapp 60 Millionen Dollar. Der Börsenkurs von Toshiba brach dieses Jahr um 43 Prozent ein. Toshiba war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.



Das könnte Sie auch interessieren