07.10.2008, 10:39 Uhr

IT-Bruchlandungen rechtzeitig vermeiden

Das Marktforschungsunternehmen Gartner präsentiert zehn Schlüsselindikatoren, die Unternehmen als Warnhinweise für eine bevorstehende IT-Bruchlandung werten sollten.
Warnsignal 1: Viele Organisationen investieren erhebliche Summen in Programmierer, die ein altes System am Laufen halten sollen. Stattdessen brauchen sie eine Strategie, mit der sie das alte System so lange wie möglich aufrecht erhalten. Diese sollte allerdings berücksichtigen, dass das System früher oder später abgelöst werden muss.
Warnsignal 2: Bei Firmenübernahmen werden häufig die Produkte des übernommenen Unternehmens aus dem Programm genommen und nicht mehr unterstützt. Dadurch steigen die Wartungskosten ohne grösseren Mehrwert. Jedoch hängen viele Firmen von solchen Produkten/Applikationen ab, und ein Wechsel ist unbequem und aufwändig. Manchmal so aufwändig, dass die IT-Abteilung nicht die Ressourcen dafür hat. Die Folge ist, dass das Unternehmen noch mehr investieren muss, um die veralteten aber geschäftskritischen Systeme weiter zu betreiben.
Warnsignal 3: Kennzahlen über die Agilität, anhand derer Änderungen im Geschäftsmodell entschieden werden, beruhen auf veraltenden IT-Systemen. Das Geschäftsmodell kann sich also nicht anpassen, da die IT die Änderungen nicht unterstützen kann. Die Folge ist ein unflexibles Unternehmen in einer zunehmend agilen Geschäftswelt.
Warnsignal 4: Die Aufwendungen zur Aufrechterhaltung des IT-Betriebs eskalieren. Es stehen noch weniger Ressourcen - Geld, Personal oder Zeit - für Neuerungen zur Verfügung.
Warnsignal 5: Die zunehmend älter werdende Technik entfernt sich immer weiter vom gewünschten Status der künftigen Architektur. Es ist quasi unmöglich, die vom ,,Enterprise Architect" aufgestellte Vision zu erreichen. Immer mehr Systeme und die Infrastruktur sind überaltert, so dass immer neue Probleme entstehen.
Warnsignal 6: Es wird immer schwieriger, Daten abzurufen und zu analysieren, da die Datenstrukturen technologisch hinterherhinken. Moderne Unternehmen hängen jedoch hochgradig von immer mehr und immer besser aufbereiteten Informationen ab. Wenn diese nicht oder nur unzureichend verfügbar sind, fehlt eine wichtige Grundlage für Entscheidungen.
Warnsignal 7: Die Rechen- und Speicherkapazität alter Systeme muss erhöht werden, da zusätzliche Schnittstellen wie Web-Zugriff das Transaktionsvolumen deutlich steigern. Es ist allerdings erheblich teurer, die Kapazität für ein altes System zu erhöhen als für ein aktuelles.
Warnsignal 8: Compliance wird mehr und mehr zum Thema. Alte IT-Systeme können mit den wachsenden Anforderungen durch immer neue Regularien nicht mithalten.
Warnsignal 9: Der Einkauf IT-bezogener Dienstleistungen für alte Systeme erzeugt höhere Kosten und senkt die Beweglichkeit.
Warnsignal 10: Themen wie Green-IT oder Virtualisierung stehen auf der Agenda von immer mehr IT-Verantwortlichen. Diese erfordern erhebliche Änderungen in der IT-Infrastruktur, um die gesetzten Ziele zu erreichen. Das wird zudem Auswirkungen auf die Anwendungen im Unternehmen haben.
Um eine IT-Bruchlandung (Gartner bezeichnet das als ,,IT Train Wreck") zu verhindern, rät Gartner Unternehmen und vor allem CIOs, eine strategische IT-Planung statt taktischer Budgetierung als zentrales Element in die Planung einzubeziehen.
,,Durch Entwicklung einer Applikations-Strategie und Fokussierung auf die Ablösung alter Systeme, legen CIOs die Grundlage für ein IT-Modernisierungsprogramm, das dazu geeignet ist, die IT-Organisation in die gewünschte Richtung zu lenken," kommentiert Gartner-Mann Andy Kyte.



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