01.09.2015, 15:00 Uhr

Apple und Cisco werden Partner - Überholspur für iOS in Unternehmensnetzwerken geplant

Apple und Cisco geben eine Partnerschaft bekannt, die iOS-Geräten in Unternehmen ein besseres Standing bieten soll. Die ersten Ankündigungen klingen vielversprechend.
9. Januar 2007: Steve Jobs stellt auf der Macworld Conference & Expo in San Francisco das iPhone vor und nennt es die «Revolution des Telefons». Das Wort Revolution, eigentlich immer inflationär genutzt, passt für einmal haargenau. 11. Januar 2007: Cisco verklagt Apple wegen der Namensrechte frs iPhone. Im Jahr 2000 kaufte Cisco Infogear, die sich bereits 1996 die Rechte am Namen iPhone gesichert hatten. Die Cisco-Tochter Linksys benutzte die Marke daraufhin über mehrere Jahre und brachte verschiedene VOIP-Telefone auf den Markt. Zwei Jahre lang standen die beiden Firmen in Verhandlungen, ohne bis am 9. Januar 2007 zu einer Einigung gekommen zu sein. Für Apple war das nicht weiter tragisch, «niemand werde die zwei iPhones verwechseln» hiess es damals. (Womit sie recht hatten, genauso wie ein Jahr darauf niemand das Cisco-Flop-Tablet «Cius» mit dem «iPad» verwechselte). Einen Monat später einigten sich die Firmen ausserhalb der Gerichtsääle und beschlossen, dass beide den Namen weiterverwenden dürfen. 2010 kaufte dann Apple Cisco sogar die Marke «iOS» ab, das ging schon ohne Richter. Seit heute sind die beiden Firmen sogar Partner. Gemeinsam wollen sie mehr iPhones und iPads in Unternehmen bringen, wobei Apple selbstverständlich die eigenen Geräte und die dazugehörende Software und Cisco das Wissen über Netzwerke, Switches und Router in die Zusammenarbeit einbringen wird.

Fast Line und Collaboration

Geographisch macht die Partnerschaft Sinn, die Hauptquartiere in San Jose (Cisco) und Cupertino (Apple) liegen keine 15 Kilometer auseinander. Aber auch strategisch scheinen sich die Unternehmen einiges überlegt zu haben: Apple-Telefone und -Tablets gibt es in Unternehmen zuhauf, aber in der Regel vor allem, weil die Mitarbeiter ihre eigenen mitbringen oder diese verlangen. Und die Firmen stehen dann vor dem Problem, sie in die bestehende PC- und Festnetztelefonlandschaft integrieren zu müssen. Um für Unternehmen attraktiver zu werden, ging Apple letztes Jahr bereits eine Partnerschaft mit IBM ein, die bisher einige neue Business-Anwendungen hervorgebracht hat. Mit der Hilfe von Cisco dürfte Apple andere Probleme adressieren können. In einem Statement sagen die beiden Firmen, eine Fast Line fr iOS-Gerte einrichten zu wollen: Damit Mitarbeiter am Arbeitsplatz bestmöglich funktionieren können, sollen geschäftskritische Anwendungen in den Netzwerken priorisiert werden, um nicht durch Katzenvideos oder Filmdownloads aufgehalten zu werden. Daneben gibt es konkrete Anwendungen, welche die Firmen planen. Beispielsweise die Übertragung von Festnetztelefon-Kontakten ? wenn das Telefon von Cisco kommt ? auf iOS-Geräte und umgekehrt. Oder das automatische Öffnen der Cisco-Spark-Anwendung, wenn auf einen iOS-Kalendereintrag geklickt wird. Cisco-Anwendungen wie Spark, WebEx oder Telepresence sollen ausserdem besser in die iOS-Landschaft integriert werden, grundsätzlich soll das UCC-Erlebnis auf das iPhone gebracht werden, verspricht Cisco.



Das könnte Sie auch interessieren