17.11.2004, 00:00 Uhr
HP auf allen Ebenen rekordverdächtig
Nachdem Hewlett-Packard (HP) im dritten Quartal noch mit enttäuschenden Zahlen aufwartete, meldet sich die Firma nun mit einem Gewinnsprung um 27 Prozent und 7,7 Prozent Umsatzwachstum für sein viertes Fiskalquartal zurück, getrieben von Kostenkontrolle und gesundem Wachstum praktisch über das gesamte Portfolio von Druckern, Computern und Dienstleistungen hinweg.
Die Zahlen lassen vermuten, dass HP sich von operativen Fehltritten und einem überraschenden Verlust in seiner Sparte erholt hat, die Systeme an Unternehmen verkauft. Dort mussten im August diesen Jahres drei verantwortliche Manager ihren Hut nehmen. Der Enterprise-Computing-Bereich schreibt jetzt wieder schwarze Zahlen. "Nach einem schwierigen dritten Quartal bin ich zufrieden mit der anhaltenden Besserung", freute sich Konzernchefin Carleton "Carly" Fiorina.
Was nicht heisst, dass HP nicht längerfristig vor Herausforderungen stünde - das Unternehmen steckt in einem harten Wettbewerb mit unter anderem IBM und Dell, die Margen sind unter Druck, weil die Kundschaft günstigere Produkte nachfragt, und die Investitionen in Hightech scheinen nach zu Beginn dieses Jahres starkem Wachstum wieder abzuflauen. "HP ist noch nicht über den Berg", warnt Sanford-Bernstein-Analyst Tony Sacconaghi. "Sie haben gute Schritte gemacht, aber es war immer schon schwierig, solche Schritte in einen dauerhaften Gang zu verwandeln."
Für das am 31. Oktober abgeschlossene Quartal wies Hewlett-Packard einen Nettogewinn von 1,1 Milliarden Dollar oder 37 Cent pro Aktie nach 862 Millionen Dollar oder 28 Cent je Anteilschein im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Abzüglich Sondereffekten für Restrukturierung und Übernahmen ergibt sich ein Pro-Forma-Ergebnis von 1,2 Milliarden Dollar oder 41 Cent pro Aktie, dieses übertraf den von Thomson First Call ermittelten Wall-Street-Konsensus von 37 Cent je Anteilschein. Der Quartalsumsatz stieg im Jahresvergleich von 19,9 auf 21,4 Milliarden Dollar.