06.01.2011, 10:38 Uhr

Grossangriff auf Apples iPad

An der diesjährigen Unterhaltungselektronikmesse CES in Las Vegas ist die Tablet-PC-Manie ausgebrochen. Allen gezeigten Geräten ist allerdings gemein: Sie werden es schwer haben, gegen Apples iPad.
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Eines der vielen Tablets, das auf der CES gezeigt wird: Motorolas Xoom
Nach Asustek (Computerworld.ch berichtet) hat nun auch Motorola mit Xoom an der Consumer Electronics Show (CES) ihre Spielart des Tablet-PC gezeigt. Gleichzeitig wurden Details zu einer Rechenflunder auf Basis des Linux-Betriebssystems Ubuntu bekannt. Der Xoom von Motorola basiert auf dem Betriebssystem Android 3.0 von Google und weist einen gut 10 Zoll messendenen, berührungsempfindlichen Bildschirm auf. Angetrieben wird der Tablet-PC von einem zweikernigen Prozessor des Typs Tegra 2 von Nvidia, der laut Hersteller 2 Gigahertz Leistung bringt, da jeder Chipkern mit einem Gigahertz getaktet ist. Xoom soll im Frühjahr 2011 zunächst in den USA auf den Markt kommen. Dort besteht ein Abkommen mit dem Mobilfunknetzbetreiber Verizon. Etwas skizzenhafter sind die Pläne für einen Linux-Tablet. Hier berichten chinesische Blogger, dass die taiwanische Firma Tenq an einer entsprechenden Flunder mit einem 10 Zoll messenden Touchscreen arbeitet. Auf dem Gerät soll Ubuntu Linux Netbook 10.10 laufen. Hardware-mässig basiert der Tablet auf einem Atom-Chip von Intel mit 1,66 Gigahertz Taktrate und weist 2 Gigabyte Zwischenspeicher auf sowie eine 32 Gigabyte fassende SSD-Festplatte (Solid State Drive). Der Ubuntu-Tablet soll ebenfalls noch diesen Frühling das Licht des Marktes erblicken.
Hauptkonkurrent: Apples iPad Tablet-Manie hin oder her: Allen Anbietern ist gemein, dass sie erst einmal den Vorsprung, den Apple mit dem iPad errungen hat, einholen müssen. Und das wird nicht einfach, prognostiziert das Marktforschungsunternehmen Forrester, vor allem nicht im eigentlich von den Herstellern anvisierten Unternehmensmarkt. Wie Forrester-Analyst Ted Schadler ausführt, sei hierfür paradoxerweise die von den Produzenten eingeschlagene Fokussierung auf den Business-Markt schuld daran, dass sie es schwer haben werden. "Einer der Gründe für den Erfolg des iPads war, dass Apple die Geräte gezielt an Endverbraucher vermarktet hat. Diese haben sodann den iPad ins Büro mitgenommen und so in die Geschäftinformatik eingeführt", erklärt Schadler. In der Folge hätten die IT-Verantwortlichen ad-hoc für eine Integration der Apple-Tablets gesorgt. Da die Konkurrenz, etwa Research in Motion, Cisco und HP, sich direkt an die IT-Abteilungen mit ihrem Angebot wende, werde eine Einführung laut Schadler unweigerlich verzögert. "IT-Abteilungen entscheiden sich nicht so schnell für ein Produkt wie Endverbraucher", argumentiert er. Ein weiterer Faktor seien die zahlreichen Applikationen, die es bereits für das iPad gebe. Auch hier habe Apple ein Jahr Vorsprung, so der Forrester-Analyst.



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