Internes Memo
22.01.2021, 09:50 Uhr
LG erwägt Ausstieg aus dem Smartphone-Geschäft
LG-Chef Kwon Bong Seok hat in einem internen Memo grosse Veränderungen im Smartphone-Geschäft angekündigt – Verkauf, Rückzug oder Verkleinerung der Abteilung eingeschlossen. Entschieden sei aber noch nichts.
LG erwägt einem Bericht von «The Verge» zufolge den zeitnahen Ausstieg aus dem Smartphone-Geschäft, nachdem der koreanische Elektronikriese dort in den vergangenen fünf Jahren rund 4,5 Milliarden US-Dollar verloren hatte.
In einem internen Memo soll CEO Kwon Bong Seok seinen Angestellten mitgeteilt haben, dass der Konzern angesichts des harten Wettbewerbs grosse Veränderungen im Smartphone-Geschäft in Erwägung ziehe. Demnach denke LG über alle möglichen Massnahmen nach – Verkauf, Rückzug und Verkleinerung der Smartphone-Abteilung eingeschlossen, so Kwon Bong Seok.
Gegenüber «The Verge» bestätigte LG die Echtheit des Memos. Gleichzeitig betonte ein Konzernsprecher, dass noch nichts entschieden sei: Die Geschäftsführung werde sich dafür einsetzen, jedwede notwendige Entscheidung zu treffen, um die an sein Smartphone-Geschäft gestellten Herausforderungen im Jahr 2021 zu lösen.
Zum Hintergrund: Schon seit Jahren kämpft LG auf dem Smartphone-Markt gegen seine zunehmende Bedeutungslosigkeit. Trotz interessanter und innovativer Modelle wie dem LG G8x oder LG Wing ist es dem koreanischen Elektronikkonzern nicht gelungen, dominierenden Herstellern wie Samsung, Apple oder Huawei Marktanteile abzunehmen.
Die Gerüchte, wonach sich LG aus dem Smartphone-Geschäft zurückzieht, sind indes nicht neu. Zuletzt erhielten sie neue Nahrung durch die Ankündigung von LG, die Produktion von Smartphone-Modellen der Einsteiger- und Mittelklasse auszulagern.