17.11.2005, 21:50 Uhr

Tool für Business Software

Mit der Entwicklungssoftware Framework Studio muss nur noch fünf Prozent des eigentlichen Codes ausprogrammiert werden. von Fredy Haag
Weil Nissen & Velten kein geeignetes Werkzeug für die Entwicklung ihrer Business-Software auf dem Markt fand, entwickelte sie Framework Studio.
Die Entwicklung komplexer Anwendungssoftware wird immer aufwändiger. Die Ansprüche der Unternehmen steigen stetig und damit auch der funktionale Umfang der Programme. Die Anwender wünschen hoch-individualisierte Lösungen und wollen doch aus Kostengründen den Rahmen einer Standardsoftware nicht verlassen.
Das Tool Framework Studio der im südbadischen Stockach ansässigen Framework Systems ist denn nicht nur als Entwicklungs-, sondern auch als Customizing-Werkzeug zu gebrauchen. Es reduziert die Fehleranfälligkeit durch 95-prozentige automatische Code-Generierung, heisst es. Es stelle die gesamte Funktionalität für eine mehrschichtige, webbasierte Anwendung zur Verfügung und arbeite dabei durchgängig, ohne Schnittstelle.
Die Entwicklungsumgebung wurde nur deswegen entwickelt, weil die ERP-Software-Herstellerin Nissen & Velten kein geeignetes Werkzeug für die Entwicklung ihrer Business-Software auf dem Markt gefunden hatte. Mit Framework Studio erstellte sie dann die neue ERP-Software NVinity. Da das Entwicklungstool bei dieser Gelegenheit zu einem marktfähigen Produkt heranreifte, beschloss das Unternehmen es in einer eigenen Firma weiterzuentwickeln und zu vertreiben.

Tool für Business Software

Framework Studio ist ein Repository-basierendes Entwicklungssystem. Das gesamte, zu-sammengehörige Konstrukt der Anwendungsobjekte wird in der Designansicht - nicht als Code - im Repository gespeichert. Natürlich kann auch in C# manuell geschriebener Code dort abgelegt werden. Erst zum Zeitpunkt der Anwendungserstellung wird aus allen Informationen des Repositorys Sourcecode (C#) in Echtzeit generiert, mit dem manuell erstellten Code verbunden und in den Ziel-Directories zur Verfügung gestellt. Dies geschieht sowohl als vollständiger Sourcecode als auch in Form fertiger .NET-Komponenten. Dieser Vorgang findet nach jeder Änderung oder Erweiterung erneut statt, sobald die Anwendung erstellt wird. Somit sind Änderungen oder Erweiterungen jederzeit möglich.
Framework Studio basiert auf dem .NET Framework von Microsoft. Die Entscheidung für .NET fiel im Laufe der Prototyp-Erstellung Ende 2001. Ursprünglich war eine Realisierung mittels C++ und COM geplant. Gegenüber COM ermöglicht jedoch das .NET Framework eine wesentlich effizientere Entwicklung mit einer mächtigen und einheitlich aufgebauten Klassenbibliothek, sind die Entwickler überzeugt. Aufgrund des frühen Starts mit .NET mussten die Deutschen jedoch einige Erfahrungen selbst sammeln, die sie heutzutage auch bequem nachlesen könnten. Da sich die Entwickler von Framework Systems sehr früh mit dem .NET Framework auseinandersetzen mussten, wurden auch einige Schwach-stellen der Redmonder Plattform sichtbar. So biete Visual Studio .NET nur eine geringe Unterstützung beim Entwickeln von Geschäftskomponenten, heisst bei den Deutschen.
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Merkmale von Framework Studio

- integrierte Versionskontrolle
- automatische Code-Generierung
- konsequente Schichtentrennung
- mobile Endgeräte
- Anpassbarkeit/Customizing
- Mehrsprachigkeit
- Datenbankunabhängigkeit
- Transaktionsmanagement
- automatische Property- und Komponenten-Generierung
- grafische Programmierung mit drag & drop
Fredy Haag



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