16.09.2013, 11:46 Uhr
Telekom-Schlacht in Deutschland
Im deutschen Markt für Telefonieren, schnelles Internet und Kabelfernsehen werden die Karten neu gemischt. Der Mobilfunkriese Vodafone steht vor der Übernahme des grössten deutschen Kabelnetzes. Es droht ein Frontalangriff auf die Deutsche Telekom.
Der britische Konzern sicherte sich mit seinem milliardenschweren Übernahmeangebot eine komfortable Mehrheit von mindestens 75 Prozent bei dem führenden Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland. Nun fehlt nur noch grünes Licht der Wettbewerbshüter. Verbraucherschützer sehen die Fusion gelassen.
«Das war sicher die grösste Hürde, die wir zu nehmen hatten», sagte ein Sprecher von Vodafone Deutschland am Freitag in Düsseldorf mit Blick auf das Aktionärsvotum. Allerdings stehe noch die kartellrechtliche Freigabe aus. Zuständig ist die Europäische Kommission in Brüssel. Bis Freitag (20.09.) muss sie entscheiden, ob sie die Kabelübernahme freigibt - gegebenenfalls auch unter Auflagen - oder ob sie in eine vertiefte Prüfung vornimmt. Das Bundeskartellamt hatte in der Vergangenheit signalisiert, dass es keine massiven Bedenken in dem Fall hat.
«Das war sicher die grösste Hürde, die wir zu nehmen hatten», sagte ein Sprecher von Vodafone Deutschland am Freitag in Düsseldorf mit Blick auf das Aktionärsvotum. Allerdings stehe noch die kartellrechtliche Freigabe aus. Zuständig ist die Europäische Kommission in Brüssel. Bis Freitag (20.09.) muss sie entscheiden, ob sie die Kabelübernahme freigibt - gegebenenfalls auch unter Auflagen - oder ob sie in eine vertiefte Prüfung vornimmt. Das Bundeskartellamt hatte in der Vergangenheit signalisiert, dass es keine massiven Bedenken in dem Fall hat.
Frontalangriff auf Deutsche Telekom
Sollten die europäischen Wettbewerbshüter in Brüssel die geplante Übernahme von Kabel Deutschland durch Vodafone im ersten Anlauf ohne Auflagen absegnen, könnte der Zusammenschluss innerhalb weniger Wochen über die Bühne gehen, wie in Branchenkreisen geschätzt wird.
Mit der Grossinvestition greift Vodafone den Platzhirsch Deutsche Telekom frontal an. Das grösste deutsche Kabelnetz bietet nicht nur für TV-Angebote ein erhebliches Potenzial. Es kann auch für den Ausbau von Festnetz-Telefonie und als Internetzugang genutzt werden. Durch die spektakuläre Übernahme von Mannesmann war Vodafone bereits vor mehr als zehn Jahren auch in Deutschland Mobilfunkriese geworden.
Aus Verbrauchersicht sei keine Schmälerung des Wettbewerbs zu erwarten, sagte Lina Ehrig vom Bundesverband der Verbraucherzentralen der Nachrichtenagentur dpa. Beide Unternehmen seien bislang überwiegend in unterschiedlichen Bereichen tätig. Die Übernahme könne sogar dazu führen, dass Vodafone im Verbund mit Kabel Deutschland künftig dem Telekom-TV-Angebot Entertain mehr Konkurrenz mache. Angesichts der neuen Herausforderung mahnt der Ex-Staatskonzern Deutsche Telekom Chancengleichheit an: «Die Kabelnetzbetreiber müssen niemanden auf ihre Netze lassen, wohingegen die Telekom voll reguliert wird», erklärte ein Sprecher der Deutschen Telekom in Bonn. Es müssten für alle gleiche Wettbewerbsbedingungen herrschen.
Mit der Grossinvestition greift Vodafone den Platzhirsch Deutsche Telekom frontal an. Das grösste deutsche Kabelnetz bietet nicht nur für TV-Angebote ein erhebliches Potenzial. Es kann auch für den Ausbau von Festnetz-Telefonie und als Internetzugang genutzt werden. Durch die spektakuläre Übernahme von Mannesmann war Vodafone bereits vor mehr als zehn Jahren auch in Deutschland Mobilfunkriese geworden.
Aus Verbrauchersicht sei keine Schmälerung des Wettbewerbs zu erwarten, sagte Lina Ehrig vom Bundesverband der Verbraucherzentralen der Nachrichtenagentur dpa. Beide Unternehmen seien bislang überwiegend in unterschiedlichen Bereichen tätig. Die Übernahme könne sogar dazu führen, dass Vodafone im Verbund mit Kabel Deutschland künftig dem Telekom-TV-Angebot Entertain mehr Konkurrenz mache. Angesichts der neuen Herausforderung mahnt der Ex-Staatskonzern Deutsche Telekom Chancengleichheit an: «Die Kabelnetzbetreiber müssen niemanden auf ihre Netze lassen, wohingegen die Telekom voll reguliert wird», erklärte ein Sprecher der Deutschen Telekom in Bonn. Es müssten für alle gleiche Wettbewerbsbedingungen herrschen.