Neue Technik 08.02.2011, 15:24 Uhr

Telefonieren wird preiswerter

Mit einer neuen Technologie erhöht Alcatel-Lucent die Übertragungskapazität von Handy-Netzen und halbiert die Betriebskosten. Die Signalverarbeitung erfolgt ähnlich wie beim Cloud Computing.
In Zukunft sollen die Mobilfunknetze besser und das Telefonieren preiswerter werden
Das neue Mobilnetz-System entstand unter Federführung der Bell Labs, dem Forschungs- und Entwicklungsarm von Alcatel-Lucent. LightRadio erlaube eine deutliche Reduktion der Betriebskosten, der technischen Komplexität und des Stromverbrauches, schreibt das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Erreicht werden die Benefits durch eine Vereinfachung der heutigen Basisstationen und Sendemasten, also der teuersten, stromhungrigsten und wartungsintensivsten Bestandteile des Netzes. Besonders die rasante Zunahme von Video-Übertragungen und Handy-Nutzer macht die Technologie für Telko-Provider interessant.

Magischer lightRadio-Würfel

Die Technologie im Detail: Die von den Bell Labs entwickelte sogenannte aktive  Array-Antenne ermöglicht eine vertikale Strahlenformung, mit der sich die Kapazität in Stadt- und Vorortgebieten um etwa 30 Prozent erhöhen lässt. Der neue Antennentyp ist für Multiband und Multi-Standardbetrieb ausgelegt, arbeitet mit mehreren Frequenzen und Netzstandards (2G, 3G, LTE). Kernmodul ist der lightRadio Cube mit nur sechs Zentimeter Kantenkänge. Der Cube enthält eine neuartige Antennenweiche, ein Funkmodul, einen Verstärker, und wird passiv gekühlt. Neue Kompressionsalgorithmen komprimierten IQ-Sample-Signale mit einem Faktor von nahezu 1:3, ohne dass die Signalqualität merklich leide, so Alcatel-Lucent. In Kombination mit Kleinzellen und LTE liessen sich die Gesamtbetriebskosten mobiler Netze mithilfe der neuen Technologie fast halbieren, schätzt das Unternehmen. Den potenziellen Markt für Multitechnologie-Mobilfunknetze, auf den lightRadio abzielt, sieht Alcatel-Lucent im Jahr 2014 bei mehr als 12 Milliarden Euro. Das Gesamtvolumen des potenziellen Marktes soll sich von 2011 bis 2018 auf etwa 100 Milliarden Euro summieren.



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