15.02.2011, 11:28 Uhr

Tablet-Mania am Mobile World Congress

Fast jeder grosse Hersteller präsentiert am diesjährigen Mobile World Congess (MWC) einen Tablet-PC.
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BlackBerry PlayBook
Klassische Handy-Hersteller wie HTC oder LG wollen den Tablet-Markt nicht Apple oder Samsung überlassen, sondern zeigen am Mobile World Congress eigene Geräte.

BlackBerry PlayBook

Das zunächst nur mit einer WiFi-Schnittstelle erhältliche Tablet verfügt über einen 7-Zoll-Bildschirm, 1-GHz-Prozessor und wiegt ungefähr 400 Gramm. Das proprietäre Betriebssystem BlackBerry Tablet OS unterstützt Flash. Von den Funktionalitäten des PlayBook profitieren vor allem BlackBerry-Besitzer. So lassen sich Handy-Daten via Bluetooth über die sogenannte BlackBerry-Bridge aufs Tablet laden, um diese zu sichern. Für Musik-Downloads ist der Amazon-MusicStore vorinstalliert. Downloads von Applikationen geschehen über die AppWorld, die bis zum Marktstart des Playbooks im zweiten Quartal mit Tablet-tauglichen Programmen ausgerüstet sein soll. Laut Hersteller Research in Motion (RIM) sind dies vor allem Apps aus den Bereichen «Consumer» und «Financial». Das Gerät soll rund 500 Franken kosten.

HP TouchPad

Mit einer Diagonale von 9,7 Zoll und dem Gewicht von rund 700 Gramm kommt das HP-Tablet wuchtiger daher als das PlayBook. Das WebOS-Betriebssystem wird von einem Zweikern-Prozessor von Qualcomm mit einer Taktfrequenz von 1,2 GHz angetrieben. Es gibt sowohl ein WiFi- als auch ein 3G-Modell, die jeweils wahlweise mit 16 oder 32 GB zur Verfügung stehen. Preise liess sich HP nicht entlocken. Das Gerät soll ab Sommer diesen Jahres erhältlich sein. Auf der nächsten Seite: «HTC Flyer und LG Optimus Pad»

HTC Flyer

Das HTC Flyer hat ein 7-Zoll-Display und wiegt etwa 420 Gramm. Das mit Android 3.0 ausgerüstete Gerät wurde mit einer überarbeiteten Version von HTC Sense erweitert. Diese erlaubt die Bedienung per Finger und Eingabestift. Über Letzteren lassen sich Notizen eingeben, die beispielsweise paralell zu einem Gespräch gemacht werden, das mit dem integrierten Mikrofon aufgezeichnet wird. Da HTC das Programm Evernote dazu einsetzt, lassen sich die Notizen auf jedem anderen Gerät ebenfalls abrufen. Der interne Speicher fasst 32 GB und kann per microSD-Karte erweitert werden. Als Prozessor kommt ein 1,5-GHz-Chip von Qualcomm zum Einsatz. Das Tablet erscheint Mitte zweites Quartal 2011 und kostet 650 Franken.

LG Optimus Pad

Das 8,9-Zoll grosse Tablet von LG wiegt 630 Gramm. Es ist mit dem Zweikern-Prozessor Tegra2 ausgerüstet und läuft mit dem Betriebssystem Android 3.0. Das Optimus Pad verfügt über eine 3D-Kamera. Allerdings lassen sich die geschossenen Bilder nicht auf dem Pad selbst betrachten. Dafür ist ein 3D-Fernseher vorausgesetzt. In der Schweiz kommt das Gerät im April oder Mai auf den Markt und kostet laut LG bis zu 1200 Franken. Auf der nächsten Seite: «Samsung Galaxy tab 10.1»

Samsung Galaxy Tab 10.1

Bereits vor Kurzem zeigte Samsung mit dem Galaxy Tab 10.1 den Nachfolger seines bisherigen Modells. Das Gerät läuft mit Android 3.0 und kommt mit einem Zweikern-Prozessor mit 1-GHz-Taktrate daher. An der Front- und Rückseite ist jeweils eine Kamera angebracht (2 bzw. 8 Mpx). Wahlweise stehen 16 oder 32 GB Speicherplatz zur Verfügung. Die Display-Diagonale beträgt wie der Name des Geräts verrät 10,1 Zoll. Es wiegt damit rund 600 Gramm. Zu Preis und Verfügbarkeit wollte sich Samsung nicht äussern.

Fazit

Von den fünf vorgestellten Tablets laufen drei (HTC, LG und Samsung) mit Android. BlackBerry und HP setzen auf die eigenen Betriebssysteme BlackBerry Tablet OS respektive Web OS. Der grosse Vorteil von Android gegenüber den anderen Plattformen ist die grosse Anzahl an Applikationen, die zum Download bereitstehen. BlackBerrys PlayBook macht vor allem für Besitzer eines entsprechenden Mobiltelefons Sinn, da sich Daten über die BlackBerry-Bridge problemlos austauschen lassen.

Etwas überraschend liefert HTC sein Flyer mit einem Eingabestift aus und grenzt sich damit deutlich von der Konkurrenz ab. Wie gut sich auf dem berührumgsempfindlichen Display handschriftliche Notizen anlegen lassen, müssen erste Tests allerdings noch beweisen. Das teure Optimus Pad von LG setzt auf 3D, verzichtet aber auf einen 3D-Bildschirm. Eine etwas eigenwillige Strategie.
Harald Schodl



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