14.12.2004, 00:00 Uhr
LCD-Panel-Hersteller drücken aufs Gaspedal
Wie bei vielen Produktionsprozessen in der Industrie rechnet man auch bei LCD-Panels in Generationsschritten (4G, 5G, 6G und 7G). Mit jedem Generationsschritt vergrössern sich die Muttergläser (Glassubstrate) für einen höheren Ausstoss an grossflächigen Panels, was besonders bei LCD-TV eine Rolle spielt.
Sharp produziert zwar fast ausschliesslich für eigene Flachbildfernseher und Monitore sowie für Handys und LCD-Projektoren, war im Januar 2004 aber der erste Hersteller, der mit Blick auf den lukrativen TV-Markt ein 6G-Werk in Betrieb genommen hat. Dort werden 45.000 Muttergläser mit einer Fläche von 2,7 qm (1.500 x 1.800 mm) pro Monat produziert. Im vierten Quartal 2006 will der japanische Hersteller mit einer Investitionssumme von 3,3 Milliarden Dollar wiederum der erste sein, der ein 8G-Werk für Muttergläser mit jeweils rund 5,2 qm (2.160 x 2.400 mm) zum Laufen bringt. Geplant ist ein monatlicher Ausstoss von 30.000 Glassubstraten oder Muttergläsern.
Die meisten Konkurrenzunternehmen (vornehmlich die Taiwan-Hersteller AUO, CMO, CPT, Hannstar und Quanta) verfügen dagegen noch nicht einmal über ein 6G-Werk. Pläne für ein 7G- oder 7,5G-Werk wurden wegen schleppender LCD-TV-Verkäufe, wegen des immensen Preisverfalls der letzten Monate und folglich knapper Mittel vielfach verschoben. Im April 2004 hat das Joint Venture zwischen Samsung und Sony die Produktion in einem 7G-Werk aufgenommen, das monatlich 60.000 Muttergläser mit 4,1 qm (1.870 x 2.200 mm) hervorbringt, im dritten Quartal folgte LG Philips mit einem 6G-Werk für 90.000 Muttergläser von jeweils 1.500 x 1.850 mm.
Hannstar, AUO und CPT wollen im Frühjahr 2005 aber ebenfalls 6G-Werke in Betrieb nehmen. Der monatliche Gesamtausstoss der drei taiwanesischen Hersteller ist auf 210.000 Muttergläser angesetzt (Hannstar allein 90.000 pro Monat). Das dürfte die Preise für grossformatige Panels noch weiter zu Fall bringen.