Haushalten statt Bolzen

Haushalten statt Bolzen

Das Problem mit den heissen Prozessoren kommt aber nicht nur bei Servern, Desktoprechnern und Laptops zum Tragen. Auch Supercomputer sind davon betroffen, weiss Qu-Chun Feng vom Los Alamos National Laboratory zu berichten. Das Forschungsinstitut betreibt einen Hochleistungsrechner namens ASC Q. Obwohl dieser mit 8192 hochverfügbaren Prozessoren ausgestattet ist, zwingt die Hitzeentwicklung derselben die Maschine pro Monat durchschnittlich 114 Mal in die Knie. Feng und seine Mitstreiter werkeln nun an einer Software, die die Prozessoren zu wahren Stromsparkünstlern mutieren lassen soll. Sie «beobachtet» die zu betreibende Applikation und lernt deren Eigenschaften und Verhalten kennen. Hernach kann sie quasi voraussehen, wie sich die Arbeitslast entwickeln wird und wie stark die CPU beansprucht wird. Je nach aktuellem Bedarf wird der Prozessor dann mit mehr oder weniger Strom versorgt. Insgesamt soll sich der Energieverbrauch mit der Software um rund ein Viertel reduzieren lassen, rechnet Feng vor.
Beschränken sich die Los-Alamos-Tüftler bei ihrer Forschung derzeit noch auf den Stromverbrauch von Rechenherzen, so wollen sie in naher Zukunft das Einsatzgebiet ihrer Software ausdehnen. Wie Feng zu Protokoll gibt, könnte letztere dereinst auch andere Systemkomponenten wie beispielsweise Festplatten das Sparen lehren.
Claudia Bardola



Das könnte Sie auch interessieren