12.08.2016, 12:02 Uhr
Berner Gemeinden erhalten IT-Ratschläge
Berner Gemeinden sollen ICT-Konzepte ausarbeiten, schlägt die Erziehungsdirektion vor.
Informations- und Kommunikationstechnologien werden auch an den Berner Schulen immer wichtiger. Deshalb legt die bernische Erziehungsdirektion nun den Berner Gemeinden Empfehlungen zu "Medien und Informatik" vor. Der 13-seitige Leitfaden enthält eine ganze Anzahl von Empfehlungen an die Gemeinden und an die Schulleitungen. Der kantonale Erziehungsdirektor Bernhard Pulver stellte diese am Freitag an seiner traditionellen Medienkonferenz zum Schulbeginn im Kanton Bern vor den Medien vor. Er betonte dabei, dass die neuen Empfehlungen, welche ältere ersetzen, für die Gemeinden nicht verbindlich seien. Die Berner Kommunen behielten ihren Handlungsspielraum. Immer wieder seien aber die Gemeinden an den Kanton gelangt mit dem Wunsch, Tipps und Leitplanken in Sachen Medien und Informatik zu erhalten. Zu lesen ist in den Empfehlungen beispielsweise, dass Gemeinden ICT-Konzepte erstellen sollen, also Konzepte zu Informations- und Kommunikationstechnologien. Auch empfiehlt der Kanton Bern den Gemeinden, grundsätzlich mobile Geräte für die Schule anzuschaffen. So kann eine ganze Klasse gleichzeitig mit einem Arbeitsgerät pro Schüler in gewohnten Unterrichtsräumen arbeiten - und auch zwischen diesen wechseln. Auch Ratschläge zum Umgang mit sogenannten Cloud-Diensten und zum Datenschutz enthalten die Empfehlungen. Empfohlen wird den Schulen beispielsweise, getrennte Netze für Verwaltung und Unterricht einzusetzen und den Bereich Medien und Informatik in ihren Planungen gleichwertig zu anderen Fächern einzubeziehen. Pulver warnte aber auch davor, die Informatik zu wichtig zu nehmen. Pädagogik sei in der Schule immer noch das Wichtigste, und auch der Unterricht in Medienbildung und Informatik müsse nach pädagogischen Überlegungen erfolgen.
Zusammen mit Gemeinden erarbeitet
Erarbeitet hat die kantonale Erziehungsdirektion die neuen Empfehlungen zusammen mit dem Verband Bernischer Gemeinden (VBG). Im Kanton Bern sind nämlich die Gemeinden zuständig für die Anschaffung von Informatik-Material. VBG-Präsident Daniel Bichsel, Gemeindepräsident von Zollikofen, bezeichnete die neuen Empfehlungen vor den Medien als "wertvollen Beitrag zur Diskussion um die 'richtige' Ausstattung der Volksschule mit Medien- und Informatikinfrastruktur". Der VBG gehe davon aus, dass die Gemeinden und ihre Schulen die bestehenden Handlungsspielräume nutzten. Auf eine Journalistenfrage sagte Bichsel, es gebe grosse Unterschiede bei der Ausrüstung der Schulen mit Informatikmaterial. Pulver wies darauf hin, dass der Bereich Medien und Informatik mit dem Lehrplan 21 noch bedeutender wird: Dieser Lehrplan gibt dem Bereich mehr Gewicht als bisher. Er soll im Kanton Bern ab Herbst 2018 eingeführt werden.