Wartungsverträge 06.10.2005, 19:35 Uhr

Alternativen gesucht

Eines der wichtigsten Standbeine der Softwarehersteller sind die Wartungsverträge mit ihren Unternehmensanwendern.
Dies könnte sich allerdings schon recht bald ändern. Konkurrenz droht aus dem Ausland.
Und schliesslich sind auch die Unternehmensanwender inzwischen ihren Softwareanbietern nicht mehr ganz so treu ergeben: In einer Umfrage der Marktforscherin AMR Research gaben gut 18 Prozent der befragten Unternehmen an, dass sie verschiedene Dienstleistungen wie beispielsweise Support, Updates, Sicherheitsflicken und Softwareerweiterungen bei einem entsprechenden Angebot gerne von einem Drittanbieter beziehen würden. Kein Wunder, suchen die Firmenkunden nach Alternativen, schliesslich haben die Anbieter ihre Maintenance-Gebühren in den letzten Jahren markant nach oben geschraubt. Dies hatte zur Folge, dass die Supportaufwendungen inzwischen durchschnittlich 19 Prozent der Lizenzkosten ausmachen, die Firmen jährlich berappen müssen.
Die Geschichte von den Fahnenflucht-willigen Anwendern dürften die Anbieter aus Offshore-Regionen wie beispielsweise Indien nur zu gerne hören, schliesslich stehen sie schon in den Startlöchern im Rennen um die Supportverträge. Wie die AMR-Auguren wissen wollen, konzentrierten sich die Offshore-Dienstleister derzeit in erster Linie zwar noch auf die Entwicklung und die Systeminteg-ration. Doch viele von ihnen seien inzwischen mit der Implementierung und dem Updaten von Business-Software vertraut und damit durchaus in der Lage, jährliche Wartungsverträge anzubieten, glauben die Marktforscher. «Wenn tatsächlich 18 Prozent der Anwender von Unternehmensapplikationen bereit sind, ihre Wartungsaufträge an Drittanbieter zu vergeben, so haben Offshore-Firmen wie Wipro, Infosys und Tata eine rosige Zukunft vor sich», prophezeit AMR.
Claudia Bardola



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