30.09.2004, 00:00 Uhr
Saläre trotzen der Branchenflaute
Trotz anhaltend harziger Wirtschaftslage steigt 2004 das durchschnittliche Salär des Schweizer IT-Spezialisten im Vergleich zum Vorjahr um einige Prozentpunkte. Die Erklärungen dafür sind indes vielschichtig.
Wie in jedem Jahr hat der Branchenverband Swiss ICT Schweizer Unternehmen danach gefragt, wie gut sie die Lohntüten ihrer IT-Mitarbeiter füllen. 221 Firmen beteiligten sich diesmal an der anonymisierten Auswertung und legten dabei die Salärstrukturen von 17963 Angestellten offen.
Verdienten Herr und Frau IT-ArbeitskraftÖ beide sind im Mittel 40 Jahre altÖim Vorjahr im Schnitt 110000 Franken, so ist dieser Wert im laufenden Jahr in einer Grössenordnung von zwei Prozentpunkten angewachsen. Dieses Ergebnis überrascht durchaus angesichts der nun schon länger anhaltenden Flaute in der Branche wie auch in der Gesamtwirtschaft. Paul Brodmann, der die Studie federführend betreut hat, ist mit Interpretationsversuchen äusserst zurückhaltend: Er könne sich vorstellen, dass dies weniger eine Reallohnerhöhung signalisiere, sondern dass wenig qualifizierte IT-Mitarbeiter, die 2003 noch in die Statistik eingeflossen waren, heute arbeitslos seienÖ womit ihre Werte in der aktuellen Jahresstatistik überhaupt nicht mehr erfasst wären. Im Übrigen hat Brodmann "keine wesentlichen Veränderungen" der letztjährigen Zahlen registriert.
Nach wie vor klafft die Schere weit zwischen den einzelnen Berufen: Projektmanager beispielsweise tragen oft 140000 Franken oder mehr nach Hause, vereinzelte Spitzensaläre überschreiten gar die 200000-Franken-Marke. Wer dagegen Benutzersupport leistet oder am Helpdesk sitzt, erhält mit rund 68000 Franken nicht einmal halb so viel. Ein vergleichsweise "alter" IT-Beruf wie Operator kann bei entsprechender Berufserfahrung sowie günstiger Branche und Unternehmensgrösse mit rund 90000 Franken rechnen. Für den "jungen" IT-Webmaster hat Swiss ICT Mittelwerte bis zu 85000 Franken eruiert.
(Ein ausführlichen Bericht zu dieser Salär-Umfrage ist in der morgen erscheinenden neuen Printausgabe von Computerworld nachzulesen.)