IT-Freelancer 10.09.2010, 11:08 Uhr

Honorare im Sinkflug

Der durchschnittliche Stundensatz von Schweizer IT-Consultants ist seit Juni 2009 um über drei Franken gesunken, berichtet das Projektportal Gulp. Allerdings verdienen helvetische IT-Freelancer noch immer besser als ihre ausländischen Kollegen.
Aktuell fordern Schweizer IT-Freelancer laut Gulp durchschnittlich 112,40 Franken pro Stunde. Gegenüber dem Vorjahr ist der Stundensatz damit um 3,20 Franken zurückgegangen. Dennoch liegen die Honorare der eidgenössischen IT-Consultants über dem Durchschnitt: So fordern alle bei Gulp eingetragenen IT-Freelancer, inklusive jenen mit Wohnsitz in der Schweiz, im Schnitt 94 Franken und damit rund 18 Franken weniger, so das Projektportal.
Wie die Gulp-Marktstudie weiter ergeben hat, verlangen beispielsweise über 46 Prozent aller Freelancer Stundensätze unter 94 Franken bzw. 70 Euro. Nur knapp ein Fünftel der Schweizer IT-Consultants fordert auch Honorare, die sich auf diesem unterdurchschnittlichen Niveau bewegen. Dennoch sind die Honorarforderungen der Eidgenössischen Freiberufler seit Juli 2009 zurückgegangen. Damals verlangten dem Projektportal zufolge lediglich knapp 14 Prozent Stundensätze unter 94 Franken. Rund 60 Prozent der bei Gulp eingetragenen IT-Freelancer mit hiesigem Wohnsitz sind gemäss dem Projektportal in den Branchen Banken, Versicherungen, Finanz- und Kreditwesen tätig.
IT-Projektmarkt insgesamt stark
Im ersten Halbjahr 2010 zählt der Gulp-IT-Projektmarktindex etwa 30 Prozent mehr Angebote an IT-Freiberufler als im vergangenen Jahr. Einer der Gewinner sei die Automotive-Branche gewesen, heisst es. Hier ist der Anteil an Anfragen, in denen externe Spezialisten für diese Sparte gesucht werden, im Jahresvergleich von 1,8 auf 9,8 Prozent gestiegen. Davon hat laut Gulp vor allem der Projektmarkt im Süden und Westen Deutschlands profitiert - in der Schweiz gebe es seit 35 Jahren keine Autoproduktionsstätte mehr.
«Selbsständigkeit weiterhin sehr lukrativ»
Laut Gulp-Marketingleiter Stefan Symanek ist die IT-Selbsständigkeit hierzulande weiterhin sehr lukrativ. «Mehrere Anzeichen deuten darauf hin, dass es mit den Honoraren schon wieder aufwärts geht», sagt Symanek. Der Anteil der Schweizer Projekte an allen IT-Projekten über Gulp sei in den letzten zwölf Monaten insgesamt stabil gewesen. «Erholt sich der IT-Projektmarkt weiter so stark wie in der ersten Jahreshälfte, dürfen wohl auch die Eidgenossen bald wieder auf höhere Stundensätze hoffen», meint der Gulp-Experte.
Harald Schodl



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