28.08.2012, 10:49 Uhr

Bern plant IT-Budget von 544 Millionen

Der Bund plant im nächsten Jahr mit IT-Ausgaben von 544 Millionen Franken. Dabei spart die Verteidigung am meisten, im Verkehrsdepartement sind die grössten Investitionen geplant.
Bundesbern senkt im nächsten Jahr die Ausgaben für IT
Im Bundeshaushalt für 2013 ist weniger Geld für Informatik und Telekommunikation eingeplant als im Voranschlag für das laufende Jahr. Der Bundesrathat das entsprechende Budget 2013 verabschiedet und dem Parlament vorgelegt. Danach sind für IT im nächsten Jahr rund 7,3 Millionen Franken weniger eingeplant. Die Informatikausgaben aller Bundesbehörden sinken von 552 Millionen auf 544 Millionen Franken.

Die Sparer

Ein gutes Drittel aller IT-Mittel des Bundes wird wie schon heute das Finanzdepartement (EFD) von Bundespräsidentin Eveline Widmer-Schlumpf einsetzen. Von den heute rund 160 Millionen sollen dann noch 154 Millionen Franken übrig bleiben. Den Minderaufwand von 6,0 Millionen Franken begründet das EFD primär mit der organisatorischen Abtrennung des Informatiksteuerungsorgan des Bundes (ISB). Der grösste Sparer in der Bundesverwaltung ist das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS). Hier sollen in 2013 rund 10,0 Millionen Franken weniger für IT ausgegeben werden. Die IT-Investitionen des VBS sollen sich dann allerdings immer noch auf rund 132 Millionen Franken belaufen. Mit nicht einmal der Hälfte des Geldes müssen die Informatiker im Departement des Äusseren (EDA) auskommen. Sie können auch weniger sparen. Mit rund 50,4 Millionen Franken liegt das geplante Budget für 2013 nur 0,5 Millionen Franken tiefer als in diesem Jahr. Die Einsparungen stammen laut dem Departement aus verminderten Leistungsbezüge und weniger Hardware-Einkäufen. Das Volkswirtschaftsdepartement (EVD) hat sich ebenfalls einen Sparzwang auferlegt: Vorgesehen sind Ausgaben von rund 40,0 Millionen Franken, ein Minus von circa 0,2 Millionen Franken im Vergleich mit dem Budget im laufenden Jahr. Tiefere Preise für die Dienstleistungen des Bundesamts für Informatik (BIT) sollen Bundesrat Johann Schneider-Ammann und seinen Kollegen beim Reduzieren der Kosten helfen. Nächste Seite: die Investoren Im Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) soll investiert werden: Die Ausgaben für IT und Telekommunikation steigen von 66,9 Millionen auf 69,9 Millionen Franken. Die Mehraufwendungen von rund 3,0 Millionen Franken begründet das EJPD unter anderem mit neu lancierten Bundesprojekten wie dem ePersonaldossier und dem Vertragsmanagement Bund, für die ab dem Jahresanfang 2013 mit höheren Betriebskosten zu rechnen sei.
Mit Investitionen von 1,6 Millionen Franken steigert das Departement des Innern (EDI) seine IT-Ausgaben von 54,1 Millionen in diesem Jahr auf 55,7 Millionen Franken in 2013. Allein im Bundesamt für Statistik sind Mehrkosten von 2,1 Millionen Franken geplant, die die Einsparungen durch Windows 7 und die Preisreduktionen des BIT für das Generalsekretariat aber nicht ausgleichen können. Die Bundesbehörden und Bundesgerichte veranschlagen ein IT-Budget von 24,2 Millionen Franken für das nächste Jahr. Die Aufwendungen für Informatik und Telekommunikation sollen um rund 0,9 Millionen Franken steigen. Grösster Kostentreiber ist die Bundesanwaltschaft, die alleine Investitionen in Höhe von 1,2 Millionen Franken plant. Das Bundesstrafgericht will dagegen gut 0,3 Millionen weniger ausgeben. Das kleinste IT-Budget aller Bundesbehörden wird am meisten erhöht. Bundesrätin Doris Leuthard rechnet im Jahr 2013 mit Ausgaben von rund 18,2 Millionen Franken – ein Plus von 4,2 Millionen. Knapp die Hälfte davon liegt auf Eis: 2,0 Millionen dienen für departementale Vorhaben, bei denen entweder der Leistungserbringer oder die Realisierung noch nicht feststeht. Beispiele sind laut dem Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) die elektronische Geschäftsverwaltung (Gever), die Datenspeicherung und die Zwei-Phasen-Authentifizierung. Nächste Seite: IT-Budgets im Überblick
IT-Ausgaben der Bundesverwaltung (in Franken)
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Zum Vergleich: Die Verteidigung im Departement VBS veranschlagt allein für Rüstungsmaterial im nächsten Jahr eine Summe von 578,1 Millionen Franken – einen Zuwachs von 42,4 Millionen. Dagegen wirken IT-Investitionen von 544,0 Millionen Franken in sämtlichen Departements der Bundesverwaltung nahezu bescheiden.



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