Apple, Google und Co. gegen die Banken
Interview: «Amazon ist inzwischen weit mehr als ein Händler»
Welche Plattform stellt die grösste Bedrohung für die Banken dar?
Rafael Otero: Amazon - ohne Frage. Amazon ist inzwischen weit mehr als ein Händler. Es ist ein Marktplatz für Zehntausende Einzelhändler und mit wöchentlicher Interaktion mit etlichen Millionen Kunden. In dieser Welt kennt nur Amazon den Kunden, dessen Wünsche und gleichzeitig das Angebot, um diese Wünsche befriedigen zu können. Die Kunden vertrauen dieser Plattform. Dadurch ist Amazon in der Lage, beiden Seiten Finanzprodukte anzubieten.
Rafael Otero: Amazon - ohne Frage. Amazon ist inzwischen weit mehr als ein Händler. Es ist ein Marktplatz für Zehntausende Einzelhändler und mit wöchentlicher Interaktion mit etlichen Millionen Kunden. In dieser Welt kennt nur Amazon den Kunden, dessen Wünsche und gleichzeitig das Angebot, um diese Wünsche befriedigen zu können. Die Kunden vertrauen dieser Plattform. Dadurch ist Amazon in der Lage, beiden Seiten Finanzprodukte anzubieten.
Was macht Amazon so gefährlich und wie könnten Banken dem begegnen?
Otero: Amazon kennt Kunden und Anbieter besser als diese sich selbst. Banken kennen leider niemanden mehr - weder ihre Kunden noch sich selbst. Wenn Banken nicht schleunigst wieder für ihre Kunden relevant werden, weil sie diese verstehen und adäquate Lösungen anbieten, rettet die Banken nur die Trägheit ihrer Kunden. Relevanz heisst, überall dort zu sein, wo der Kunde ist, den Kunden zu verstehen und ausschliesslich den Kundennutzen als Ziel zu haben. Wenn Banken den Kunden weiterhin nicht im Fokus haben, wird er über kurz oder lang kein Kunde mehr sein. Ein Beispiel: Wenn ich als Bank meinem Kunden nur hauseigene Produkte vorschlage, wird er gehen. Jeder Kunde vergleicht heute, bevor er zu seiner Bank geht, die Konditionen. Wenn ich als Hausbank dann nicht das beste Produkt anbiete, mache ich mich als Bank lächerlich.
Otero: Amazon kennt Kunden und Anbieter besser als diese sich selbst. Banken kennen leider niemanden mehr - weder ihre Kunden noch sich selbst. Wenn Banken nicht schleunigst wieder für ihre Kunden relevant werden, weil sie diese verstehen und adäquate Lösungen anbieten, rettet die Banken nur die Trägheit ihrer Kunden. Relevanz heisst, überall dort zu sein, wo der Kunde ist, den Kunden zu verstehen und ausschliesslich den Kundennutzen als Ziel zu haben. Wenn Banken den Kunden weiterhin nicht im Fokus haben, wird er über kurz oder lang kein Kunde mehr sein. Ein Beispiel: Wenn ich als Bank meinem Kunden nur hauseigene Produkte vorschlage, wird er gehen. Jeder Kunde vergleicht heute, bevor er zu seiner Bank geht, die Konditionen. Wenn ich als Hausbank dann nicht das beste Produkt anbiete, mache ich mich als Bank lächerlich.
Welche Rolle spielt die PSD 2 dabei?
Otero: Die PSD 2 hilft allen Marktteilnehmern. Es stellt sich eher die Frage, wer kann am schnellsten und am meisten von der PSD 2 profitieren? Ein Technologiekonzern wie Amazon, der es gewohnt ist, datenbasiert zu arbeiten und seine einzigartige Sicht auf Kunden und Händler nun mit Bankdaten anreichern kann? Oder Banken, die nun einen vollständigen Blick auf die Finanzlage des Kunden erhalten. Wem wird der Kunde wohl eher Zugriff auf die Bankdaten gewähren?
Otero: Die PSD 2 hilft allen Marktteilnehmern. Es stellt sich eher die Frage, wer kann am schnellsten und am meisten von der PSD 2 profitieren? Ein Technologiekonzern wie Amazon, der es gewohnt ist, datenbasiert zu arbeiten und seine einzigartige Sicht auf Kunden und Händler nun mit Bankdaten anreichern kann? Oder Banken, die nun einen vollständigen Blick auf die Finanzlage des Kunden erhalten. Wem wird der Kunde wohl eher Zugriff auf die Bankdaten gewähren?
Anmerkung: Autor des Berichts und des Interviews ist Tobias Baumgarten