22.12.2011, 11:38 Uhr
Facebook muss in Europa nachbessern
Die Gruppe Europe vs. Facebook hat es geschafft: Wie die irische Datenschutzbehörde bekanntgab, muss Facebook einen Grossteil der Forderungen erfüllen und die Datenschutzbestimmungen überarbeiten.
Die irische Datenschutzbehörde hat ihren 150-seitigen Bericht zur Untersuchung im europäischen Facebook-Hauptquartier in Dublin veröffentlicht. Der Bericht entstand in den letzten drei Monaten, nachdem die Gruppe Europe vs. Facebook zuvor in Irland gegen das soziale Netzwerk geklagt hatte. Nach Meinung der Aktivistengruppe rund um den Wiener Jura-Studenten Max Schrems verletzt Facebook die Datenschutzbestimmungen in verschiedenen Punkten.
Der jetzt erfolgte Bericht der irischen Behörde gibt der Gruppe grösstenteils recht. Europe vs. Facebook wertet ihn daher auch als Sieg. Tatsächlich wurden dem sozialen Netzwerk zahlreiche Auflagen gemacht: So muss der Konzern etwa den über 40'000 Nutzern, die eine Kopie ihrer Datensätze verlangt hatten, sämtliche über sie gesammelten Daten herausgeben. Weiter muss Facebook die Datenschutzrichtlinien in vielen Punkten ändern. Besonders brisant: Der im Web omnipräsente Like-Button darf nicht mehr in der jetzigen Form zum Tracking des Surfverhaltens genutzt werden. Zudem muss die Gesichtserkennungsfunktion den Nutzern noch zur Zustimmung vorgelegt werden, da diese damals ohne Zustimmung aktiviert wurde. Lesen Sie auf der nächsten Seite: Weitreichender Entscheid, Facebook reagiert gelassen
Der jetzt erfolgte Bericht der irischen Behörde gibt der Gruppe grösstenteils recht. Europe vs. Facebook wertet ihn daher auch als Sieg. Tatsächlich wurden dem sozialen Netzwerk zahlreiche Auflagen gemacht: So muss der Konzern etwa den über 40'000 Nutzern, die eine Kopie ihrer Datensätze verlangt hatten, sämtliche über sie gesammelten Daten herausgeben. Weiter muss Facebook die Datenschutzrichtlinien in vielen Punkten ändern. Besonders brisant: Der im Web omnipräsente Like-Button darf nicht mehr in der jetzigen Form zum Tracking des Surfverhaltens genutzt werden. Zudem muss die Gesichtserkennungsfunktion den Nutzern noch zur Zustimmung vorgelegt werden, da diese damals ohne Zustimmung aktiviert wurde. Lesen Sie auf der nächsten Seite: Weitreichender Entscheid, Facebook reagiert gelassen
Weitreichender Entscheid
Die Liste der verlangten Änderungen ist lang. Nutzer müssen laut Bericht auch die Möglichkeit erhalten, Daten permanent zu löschen. Die irische Datenschutzbehörde gibt Facebook jetzt sechs Monate Zeit, die verlangten Änderungen vorzunehmen. Dann soll eine erneute Prüfung stattfinden. Der Entscheid hat keineswegs nur Auswirkungen auf Irland, er trifft vielmehr sämtliche Facebook-Nutzer ausserhalb der USA und Kanada. Es ist also ein weitreichender Entscheid in jeder Hinsicht.
In einer ersten Reaktion auf den Bericht hob Facebook grösstenteils hervor, was man punkto Datenschutz bereits alles gut mache. Die von der irischen Behörde verlangten Änderungen mussten sich mit einem winzigen Absatz am Ende der Mitteilung begnügen. Auch wenn Facebook die Ergebnisse des Berichts scheinbar herunterspielt, das Unternehmen wäre gut beraten, die Forderungen ernst zu nehmen.
In einer ersten Reaktion auf den Bericht hob Facebook grösstenteils hervor, was man punkto Datenschutz bereits alles gut mache. Die von der irischen Behörde verlangten Änderungen mussten sich mit einem winzigen Absatz am Ende der Mitteilung begnügen. Auch wenn Facebook die Ergebnisse des Berichts scheinbar herunterspielt, das Unternehmen wäre gut beraten, die Forderungen ernst zu nehmen.