10.02.2012, 11:59 Uhr
Kantone investieren in ihre IT-Systeme
In den Kantonen Aargau, Schaffhausen, St. Gallen und Uri bauen die Verwaltungen ihre IT-Systeme aus und führen neue eGovernment-Dienste ein.
Als erster Kanton führt Thurgau den papierlosen Schuldbrief ein. Mussten für Hypotheken bislang Briefe zwischen Bank, Grundbuchamt und Schuldner zirkulieren, können Dokumente nun elektronisch übermittelt werden. Laut einer Mitteilung des Herstellers QuoVadis, der an dem Pilotprojekt beteiligt ist, erlaubt die Plattform «Terravis» den Austausch der Unterlagen. Banken bekommen via «Terravis» Zugriff auf die Grundbücher. Notarielle Anmeldungen und Dokumente für die Ablösung von Hypothekarkrediten lassen sich mit der SuisseID elektronisch unterschreiben und ebenfalls auf «Terravis» austauschen. Behördliche Abläufe gestrafft werden auch in den Kantonen Aargau und Schaffhausen. Hier ist der Schwerzenbacher Spezialist Soreco Publica beteiligt. Im Aargau berät das Unternehmen mehrere Gemeinden des Bezirks Zofingen bei der Einführung eines internen Kontrollsystems (IKS). Ziel ist einerseits die Kontrolle betrieblicher Abläufe, andererseits die Veränderungen der Geschäftsprozesse gemäss den Vorgaben der eGovernment-Strategie des Kantons und den eCH-Standards des Bundes.
Im Kanton Schaffhausen kommt die Modellierungswerkzeug «Xpert.ivy» von Soreco zum Einsatz, um Geschäftsprozesse gemäss den eCH-Standards zu gestalten. Das Tool soll den Mitarbeitern des KSD, dem Informatikunternehmen von Stadt und Kanton Schaffhausen, bei zuerst bei der Bestandsaufnahme, dann beim Aufbau von BPM-Know-how (Business Process Management) sowie der Weiterentwicklung der internen IT-Prozesse helfen. Nach eigenen Angaben strebt das KSD eine Service-Management-Zertifizierung nach ISO/IEC 20000 an. Die Bürger von Kanton und Stadt verspricht das KSD mehr Funktionen im Online-Schalter und einen qualitativ hochwertigen und kostengünstigen Service Public.
Kanton Uri verschickt Strassen-Meldungen
Ganz konkreten Dienst für die Bevölkerung leistet derweil der Kanton Uri. Die Altdorfer Bau- und die Sicherheitsdirektion erweitern den SMS-Dienst über die Strassenverfügbarkeit auf mehr Strecken. Konnten Autofahrer sich bisher nur über die Schliessung respektive der Öffnung der Strassen zwischen Hospental und Realp informieren lassen, schicken die Ämter nun Warnungen zu sechs weiteren Passagen auf die Mobiltelefone der zahlenden Abonnenten. Für einmalig 50 Rappen hätten sich seit Frühjahr über 500 Mobiltelefonnutzer für den SMS-Dienst registriert. Für die Altdorfer Behörden ist der Zuspruch ein «grosser Erfolg», so der Kanton Uri in einer Mitteilung.