Interview mit Googles Bill Hippenmeyer
20.12.2017, 15:49 Uhr
Google G Suite: DSGVO-konform in die Cloud
Die G Suite soll Unternehmen mit Sicherheit und smarten Funktionen zu einem Wechsel in die Cloud bewegen. Googles Bill Hippenmeyer spricht mit Computerworld über den aktuellen Stand der Kollaborationsplattform, die Umsetzung der DSGVO sowie über neue KI-Funktionen.
Bill Hippenmeyer von Google will mehr Mittelständler auf die hauseigene Cloud-Plattform locken
(Quelle: Google)
Google stellt Unternehmen mit seiner G Suite eine Kommunikations- und Kollaborationsplattform mitsamt Office-Umgebung aus der Cloud zur Verfügung. Bill Hippenmeyer ist Senior Director, EMEA Cloud Sales Engineering bei Google. Im Gespräch mit Computerworld berichtet er über den aktuellen Stand der Cloud-Lösung, die Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) und die G-Suite-Features der Zukunft.
Computerworld: Auf dem Google Cloud Summit hat Alexander Pöllmann von Viessmann erläutert, wie das mittelständische Unternehmen dank der G Suite die Zusammenarbeit im Haus vereinfacht hat. Können auch kleine Firmen oder Freelancer von cloudbasierten Kollaborationslösungen profitieren?
Bill Hippenmeyer: Wenn man die G Suite betrachtet, sind wir speziell im KMU-Bereich sehr erfolgreich. Damit sind wir in allen Marktebenen vertreten. Vom Enterprise-Bereich bis hin zum Mittelstand sowie kleinen Unternehmen und Freelancern. Etwa die Hälfte unserer G-Suite-Kunden sind KMUs.
Computerworld: Auch hierzulande?
Hippenmeyer: Für den lokalen Markt können wir zwar keine spezifischen Zahlen nennen, allerdings nimmt die Zahl der Kunden stetig zu. Was wir darüber hinaus beobachten: Je mehr Nutzer mit der Cloud-Nutzung vertraut werden, desto mehr Unternehmen den Einstieg in die Cloud und die G Suite auch hier.
Computerworld: Ist die G Suite wie der Rest der GCP über die Cloud-Region Frankfurt buchbar?
Hippenmeyer: Wenn Sie unsere Produktpalette betrachten, dann umfasst diese alles von virtuellen Maschinen bis hin zu Software as a Service. Dabei gibt es auf der einen Seite eine weitreichende Kontrolle über die Infrastruktur, sodass Kunden entscheiden können, über welche Cloud-Region die Virtualisierung betrieben werden sollen. Bei SaaS hingegen werden die Dienste über die gesamte Infrastruktur von Google betrieben, wie etwa Google Play, YouTube und viele weitere Anwendungen. Diese Lösungen werden global skaliert und nicht auf bestimmte Regionen beschränkt.
Bill Hippenmeyer: Wenn man die G Suite betrachtet, sind wir speziell im KMU-Bereich sehr erfolgreich. Damit sind wir in allen Marktebenen vertreten. Vom Enterprise-Bereich bis hin zum Mittelstand sowie kleinen Unternehmen und Freelancern. Etwa die Hälfte unserer G-Suite-Kunden sind KMUs.
Computerworld: Auch hierzulande?
Hippenmeyer: Für den lokalen Markt können wir zwar keine spezifischen Zahlen nennen, allerdings nimmt die Zahl der Kunden stetig zu. Was wir darüber hinaus beobachten: Je mehr Nutzer mit der Cloud-Nutzung vertraut werden, desto mehr Unternehmen den Einstieg in die Cloud und die G Suite auch hier.
Computerworld: Ist die G Suite wie der Rest der GCP über die Cloud-Region Frankfurt buchbar?
Hippenmeyer: Wenn Sie unsere Produktpalette betrachten, dann umfasst diese alles von virtuellen Maschinen bis hin zu Software as a Service. Dabei gibt es auf der einen Seite eine weitreichende Kontrolle über die Infrastruktur, sodass Kunden entscheiden können, über welche Cloud-Region die Virtualisierung betrieben werden sollen. Bei SaaS hingegen werden die Dienste über die gesamte Infrastruktur von Google betrieben, wie etwa Google Play, YouTube und viele weitere Anwendungen. Diese Lösungen werden global skaliert und nicht auf bestimmte Regionen beschränkt.
EU-DSGVO und G Suite
Computerworld: Ist die G Suite für die europäische Datenschutzgrundverordnung ausgelegt?
Hippenmeyer: Vor etwa einem Jahr hat Diane Greene angekündigt, dass Google eine Führungsrolle bei den Cloud-Anbietern in Bezug auf die EU-DSGVO-Compliances einnehmen will. Im Zuge dessen wurde über die gesamte Produktpalette hinweg viel Arbeit darauf verwendet, dass die G Suite und sämtliche Komponenten der Google Cloud mit den Vorgaben der DSGVO konform sind. So sind alle entsprechenden Schutzmechanismen für den Datenschutz bereits implementiert und das weit vor der eigentlichen Deadline.
Computerworld: Viele Firmen scheuen sich davor, auf Cloud-Services von amerikanischen Unternehmen zurückzugreifen, da sich die US-Regierung über den Patriot Act den Zugang zu den Daten in der Cloud sichern könnte. Wie begegnen Sie diesen Ängsten?
Hippenmeyer: Dieses Problem lässt sich über verschiedene Wege lösen. Über die Freigabe von Encryption-Keys können Unternehmen beispielsweise den Zugang zu ihren Daten einschränken. Ausserdem prüfen wir jede Anfrage auf Datenzugriff von Regierungen. Sollten wir die Anfrage als nicht gerechtfertigt einstufen, ziehen wir auch für die Rechte unserer Kunden vor Gericht. Zusätzlich lässt sich die G Suite auch um Sicherheitslösungen diverser Dritthersteller wie etwa Virtru erweitern, die kritische Datensätze noch vor der Übertragung in die Google Cloud verschlüsseln. Allgemein lässt sich die G Suite über das wachsende Partner-Ökosystem ideal an spezielle Anforderungen von Unternehmen anpassen.
Hippenmeyer: Vor etwa einem Jahr hat Diane Greene angekündigt, dass Google eine Führungsrolle bei den Cloud-Anbietern in Bezug auf die EU-DSGVO-Compliances einnehmen will. Im Zuge dessen wurde über die gesamte Produktpalette hinweg viel Arbeit darauf verwendet, dass die G Suite und sämtliche Komponenten der Google Cloud mit den Vorgaben der DSGVO konform sind. So sind alle entsprechenden Schutzmechanismen für den Datenschutz bereits implementiert und das weit vor der eigentlichen Deadline.
Computerworld: Viele Firmen scheuen sich davor, auf Cloud-Services von amerikanischen Unternehmen zurückzugreifen, da sich die US-Regierung über den Patriot Act den Zugang zu den Daten in der Cloud sichern könnte. Wie begegnen Sie diesen Ängsten?
Hippenmeyer: Dieses Problem lässt sich über verschiedene Wege lösen. Über die Freigabe von Encryption-Keys können Unternehmen beispielsweise den Zugang zu ihren Daten einschränken. Ausserdem prüfen wir jede Anfrage auf Datenzugriff von Regierungen. Sollten wir die Anfrage als nicht gerechtfertigt einstufen, ziehen wir auch für die Rechte unserer Kunden vor Gericht. Zusätzlich lässt sich die G Suite auch um Sicherheitslösungen diverser Dritthersteller wie etwa Virtru erweitern, die kritische Datensätze noch vor der Übertragung in die Google Cloud verschlüsseln. Allgemein lässt sich die G Suite über das wachsende Partner-Ökosystem ideal an spezielle Anforderungen von Unternehmen anpassen.
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G Suite: Global aufgestellt für hohe Verfügbarkeit
Computerworld: Arbeitet nicht Microsoft mitunter aus diesen Datenschutzsorgen mit T-Systems zusammen, um seine Office-365-Suite aus Frankfurt in der „Deutschland Cloud“ anzubieten?
Hippenmeyer: Wir verstehen die Besorgnisse der Unternehmen. Aber im Allgemeinen bietet eine global aufgestellte Lösung immer die bessere Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit. Eine Lösung wie die G Suite, die global Millionen von Usern zur Verfügung steht, kann lokal begrenzt nicht die benötigte Belastbarkeit gewährleisten. Hinzu kommt, dass wir die Daten in der Cloud auch für Sicherheitszwecke replizieren, um die Verfügbarkeit weiter zu erhöhen. Dadurch sind Dienste wie Gmail oder der Google-Kalender auch dann noch zugänglich, wenn eines oder gar mehrere Rechenzentren ausfallen. Darüber hinaus erfüllt die Google Cloud sowie die G Suite zahlreiche international anerkannte Sicherheitsstandards, die für die Verarbeitung von sensiblen Daten und die Sicherheit von Cloud-Diensten vorgesehen sind, wie etwa der Sicherheitsstandard ISO 27001, ISO 27017 für Cloud Security oder ISO 27018 für Cloud Privacy.
Computerworld: Blicken wir in die Zukunft, was erwartet die G-Suite-Kunden in den kommenden Jahren?
Hippenmeyer: Ein grosses Thema wird die Implementierung intelligenter Funktionen in die Dienste der G Suite sein. So erlaubt die Erkunden-Funktion dem Nutzer bereits jetzt auf Basis von Künstlicher Intelligenz ergänzende Informationen anhand der im Dokument vorliegenden Daten bereitzustellen. Diese Funktionalität wollen wir auf andere Dienste der G Suite übertragen. Denkbar wäre etwa eine smarte Terminfunktion über den Google Assistant, die automatisch einen für alle Teilnehmer freien Zeitpunkt für ein Meeting sowie einen zur Verfügung stehenden Meeting-Raum vorschlägt und anschliessend gleich die Reservierung des Raumes übernimmt. Durch solche Funktionen lassen sich komplexe Aufgaben mit einem simplen Sprachbefehl abwickeln. Darüber hinaus arbeiten wir an einer Verbesserung von Hangouts für Video-Konferenzen, um etwa die Qualität der Übertragung an Mobilgeräte automatisch an die zur Verfügung stehende Bandbreite anzupassen. Ausserdem verbessern wir Interoperabilität unserer Lösungen, um Kompatibilität mit Produkten anderer Anbieter wie etwa Microsoft Office zu verbessern.
Computerworld: Blicken wir in die Zukunft, was erwartet die G-Suite-Kunden in den kommenden Jahren?
Hippenmeyer: Ein grosses Thema wird die Implementierung intelligenter Funktionen in die Dienste der G Suite sein. So erlaubt die Erkunden-Funktion dem Nutzer bereits jetzt auf Basis von Künstlicher Intelligenz ergänzende Informationen anhand der im Dokument vorliegenden Daten bereitzustellen. Diese Funktionalität wollen wir auf andere Dienste der G Suite übertragen. Denkbar wäre etwa eine smarte Terminfunktion über den Google Assistant, die automatisch einen für alle Teilnehmer freien Zeitpunkt für ein Meeting sowie einen zur Verfügung stehenden Meeting-Raum vorschlägt und anschliessend gleich die Reservierung des Raumes übernimmt. Durch solche Funktionen lassen sich komplexe Aufgaben mit einem simplen Sprachbefehl abwickeln. Darüber hinaus arbeiten wir an einer Verbesserung von Hangouts für Video-Konferenzen, um etwa die Qualität der Übertragung an Mobilgeräte automatisch an die zur Verfügung stehende Bandbreite anzupassen. Ausserdem verbessern wir Interoperabilität unserer Lösungen, um Kompatibilität mit Produkten anderer Anbieter wie etwa Microsoft Office zu verbessern.