09.07.2012, 10:27 Uhr
Yahoo und Facebook einigen sich
Yahoo und Facebook haben sich in ihrem Patentrechtsstreit geeinigt. Die beiden Firmen werden sich gewisse Patente gegenseitig lizenzieren.
Yahoo hatte Facebook im Mrz verklagt. Das Internet-Unternehmen beschuldigte den Betreiber des sozialen Netzes, er habe Patente verletzt von grundlegenden Techniken in Bezug auf soziale Medien, Online-Werbung, Datenschutz, Kommunikation und die benutzerdefinierte Anpassung von Webseiten. So verletzt laut Yahoo beispielsweise die «Neuigkeiten»-Funktion in Facebook Patente der Firma. Facebook anwortete kurz darauf mit einer eigenen Klage, wonach Yahoo Schutzbriefe von Facebook verletze. Nun haben sich also die Streithähne geeinigt. Dem Deal zufolge, der am Freitag bekannt gegeben sowie offensichtlich von Ross Levinsohn, Interim-CEO von Yahoo, und Sheryl Sandberg, COO von Facebook, ausgehandelt wurde, werden die beiden Firmen sich gegenseitig die strittigen Patente lizenzieren. Zudem ist eine inhaltliche Zusammenarbeit geplant. So sollen beispielsweise Facebook-Anwender die Olympiaden-Berichterstattung von Yahoo in dem sozialen Netz teilen können. Unsicher ist noch, ob Facebook die Berichterstattung sogar auch bei sich hostet. Für Yahoo hat die Beendigung des Streits zweierlei Vorteil, wie IDC-Analyst Karsten Weide erklärt. Zum einen könne der langwierige und schlussendlich teure Gerichtsfall, der vom früheren Yahoo-CEO Scott Thompson vom Zaun gerissen wurde, ad acta gelegt werden. Zum anderen könne Yahoo vor die Investoren treten und zu ihnen sagen: «Ihr wolltet, dass wir mehr Social-Media-Elemente umsetzen, hier sind sie». Facebook wiederum hat die Klage vom Hals und gewinnt wichtigen Zugang zu den Yahoo-Inhalten. «Der Mangel an Content ist bislang ein Schwachpunkt von Facebook, den die Firma so beheben kann», meint Allen Weiner von der Gartner Group.