22.09.2006, 08:30 Uhr

Wettstreit der Frequenzbereiche

Die Frage nach der richtigen Frequenz für Smart Labels wird weiterhin heiss diskutiert.
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Stefan Gerats ist Sales Manager Central Europe bei Zebra Technologies.
Vor nicht allzu langer Zeit war die RFID-Welt (Radio Frequency Identification) noch zweigeteilt: Ein Teil unterstützte die UHF-Protokolle (Ultra High Frequency), die unter der Schirmherrschaft der Internationalen Organisation für Normung (ISO) entstanden sind. Der andere Teil bevorzugte das EPC-UHF-Protokoll (Electronic Product Code) unter der Patronage von EPC-Global, der Organisation, die die Standards für die einheitliche Nutzung der RFID-Technologie entwickelt. Es dauerte einige Zeit bis -
sich beide Seiten auf die zweite Generation des EPC-UHF-Protokolls einigen konnten. Schliesslich waren alle zufrieden - bis die Frage aufkam: Welche Frequenz wollen wir verwenden, um eine einzelteilgenaue Identifizierung zu ermöglichen?
RFID-Systeme lassen sich nach den verwendeten Frequenzbereichen unterscheiden in Low-Frequency-Systeme (LF, 125 kHz), High-Frequency-Systeme (HF, 13,56 MHz), Ultra-High-Frequency-Systeme (UHF, 868 MHz in Europa) sowie Super-High-Frequency-Systeme (SHF, 2,45 GHz). Prinzipiell unterscheidet sich ein UHF-System nicht von den benötigten Komponenten für ein HF-System. Ein elektronischer Transponder, bestehend aus mindestens einem Speicherchip und einer angeschlossenen Miniantenne, empfängt über eine Luftschnittstelle Impulse von einer Lese- und Schreibeinheit (Reader) und gibt umgekehrt seine gespeicherten Informationen zurück. Sofern es sich dabei um passive Transponder ohne eigene Energieversorgung und ohne weitere Bauteile handelt, werden mit den Impulsen der Lese- und Schreibeinheit sowohl die Daten als auch die Energie für den Chip übertragen. Anders als bei den LF- und HF-Anwendungen -erfolgt im UHF-Bereich die Koppelung zwischen Transponder und dem Reader nicht induktiv durch ein Magnetfeld, sondern über elektromagnetische Wellen. Die Strahlung erfordert keine spulenförmige Antenne, sondern eine einfache Dipol- oder Flachantenne.
Mehr zu diesem Thema erfahren Sie in der neuen Ausgabe der Computerworld.
Stefan Gerats



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