23.06.2009, 10:03 Uhr

Swisscom steigt ins BPO-Business ein

Swisscom IT Services übernimmt mit 60 Prozent die Aktienmehrheit des in Münchenstein beheimateten IT-Dienstleisters Sourcag.
Eros Fregonas - Swisscom-Konzernleitungsmitglied und CEO von Swisscom IT Services
Damit steigt Swisscom IT Services zusammen mit ihrer auf Banken spezialisierten Tochter Comit ins Business Process Outsourcing (BPO) ein. Sourcag wird dem Schweizer Telekom-Konzern zufolge ab dem 1. Juli 2009 als eigenständige Swisscom-IT-Services-Tochter geführt. Die bisherigen Eigentümer Basler Kantonalbank (BKB) und Basellandschaftliche Kantonalbank (BLKB) bleiben weiterhin mit je 20 Prozent beteiligt und sind im Verwaltungsrat vertreten, heisst es.
Sourcag erwirtschaftet gemäss dem Telekom-Riesen einen Umsatz von rund 30 Millionen Franken pro Jahr. Die Geschäftsleitung bleibt in den Händen von Beat Lehmann. Der neue Verwaltungsrat setzt sich mehrheitlich aus Mitgliedern von Swisscom IT Services zusammen, heisst es. Den Vorsitz übernimmt Eros Fregonas, Konzernleitungsmitglied von Swisscom und CEO von Swisscom IT Services.
Gebündelte Kernkompetenzen
Comit erbringe durch seine breite bankenspezifische Kompetenz das Applikationsmanagement und die Integration für die Kernbankenlösungen Avaloq und Finnova. Sourcag konzentrierte sich auf die standardisierten Backoffice-Services auf Basis dieser modernen Kernbankenlösungen, erklärt der Schweizer Telekom-Riese. Den umfassenden IT-Betrieb inklusive Workplace Management übernehme Swisscom IT Services. "Wir sind zuversichtlich, dass wir schweizweit zu den führenden und innovativsten Backoffice Service Providern für Finanzinstitute zählen werden", sagt Fregonas. Swisscom deckt damit nach eigenen Angaben neu die gesamte Wertschöpfungskette für Banken ab: Vom BPO über Application Management, den Betrieb der IT-Infrastruktur bis hin zu Telekom-Dienstleistungen. Für Swisscom sei dies ein strategischer Schritt in einem Markt, der heute schon durch Comit erfolgreich bedient werde.

Ziele

Sourcag, Comit und Swisscom IT Services wollen mittelfristig den Umsatz mit den Kunden aus der Finanzbranche deutlich erhöhen. Die attraktivsten Marktsegmente seien zunächst die Kantonal- und Regionalbanken in der Deutschschweiz, je nach Kundenentwicklung auch Privatbanken, insbesondere im Avaloq- und Finnova-Umfeld. "Wir werden das gemeinsame Geschäft bis 2013 in drei Phasen ausbauen", erklärt Fregonas. Nach einer Harmonisierungsphase würden die bestehenden Backoffice Services optimiert, um mittelfristig mit neuen Dienstleistungen zu expandieren. Die hohe Bankenkompetenz, die Unabhängigkeit und Finanzstärke sowie die Swissness seien ideale Voraussetzungen, um dieses Geschäft langfristig und erfolgreich zu etablieren.
Harald Schodl



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