21.11.2005, 14:02 Uhr
Die nächste Single-Börse unter Betrugsverdacht
Im Online-Geschäft zur Vermittlung Alleinstehender wird möglicherweise abgezockt. Nachdem soeben erst Yahoo wegen Betrug angeklagt worden war, ist jetzt auch gegen Match.com eine Betrugsklage eingereicht worden.
Die Online-Single-Börse Match.com ist angeklagt worden, Nutzer mit heimlichen Lockvögeln zur Verlängerung ihrer Abonnemente bewegt zu haben. In der boomenden Internet-Vermittlungsbranche gehört Match.com mit rund 15 Millionen Mitglieder, von den rund eine Millionen das kostenplflichtigre Angebot nutzen, zu den Grossen. Für ein Monatsabonnement sind immerhin 30 Dollar oder rund 40 Franken fällig. Der Kläger gibt an, dass ihm eine Frau, die er als potenzielle Partnerin in der Online-Börse kennengelernt hatte, gestanden habe, für das Unternehmen zu arbeiten. Der Frau seien Informationen aus der Internet-Börse zugänglich gemacht worden, um die Kontakte möglichst lange zu pflegen. Ausserdem seien am Ende eines Abo-Monats fingierte Nachrichten an Nutzer verschickt worden, die Interesse möglicher Partner aus dem Single-Pool vorgetäuscht hätten. Match.com will sich vehemt gegen diese Vorwürfe zur Wehr setzen. Der Kläger hingegen sucht weitere Betroffene, um eine Sammelklage zu lancieren. Dass auch andere Single-Vermittler unter Druck kommen, zeigt die kürzlich eingereichte Klage gegen Yahoo. Mit fiktiven Anzeigen soll Yahoo ihr Vermittlungs-Angebot attraktiver gemacht haben, als es tatsächlich ist.
Volker Richert