Restrukturierung
20.12.2017, 15:40 Uhr
Kudelski treibt Transformation voran
Der Westschweizer Verschlüsselungsspezialist Kudelski hat seinen Umbau in der zweiten Jahreshälfte 2017 beschleunigt. Der Restrukturierung dürften vor allem Arbeitsplätze im Ausland zum Opfer fallen.
Ziel der Neuausrichtung sei es, die Geschäfte an die Herausforderungen des neuen Marktumfelds anzupassen, teilte die Gruppe am Mittwoch mit. Der Umbau werde sich vor allem ausserhalb der Schweiz auswirken, sagte Kudelski-Sprecher Cédric Alber auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA.
Konkrete Angaben zu den betroffenen Arbeitsplätzen machte er nicht. Der auf digitale Sicherheitssysteme spezialisierte Konzern beschäftigt weltweit rund 4000 Mitarbeiter, davon rund 750 in der Schweiz.
Die Cybersicherheit und die Sicherheit des Internets der Dinge entwickelten sich stark, im Gegensatz zum immer schwieriger werdenden Digitalfernsehmarkt. Deshalb habe man die Division Digital TV neu strukturiert. Die Tochtergesellschaften Nagra und Conax werden ab Januar 2018 vollständig in die Einheit Digital TV integriert.
Um die operative Entwicklung des Digital TV-Geschäfts wird sich neu Morten Solbakken kümmern. Pierre Roy wird sich auf das Marketing des Digitalfernsehens fokussieren. Derweil ist das Kompetenzzentrum für die Sicherheit des Internets der Dinge in Cheseaux-sur-Lausanne VD bereits zu 100 Prozent funktionsfähig.
Restrukturierung kostet
Der Umbau verursacht auch Kosten. Zusätzliche Investitionen seien im vierten Quartal des laufenden Jahres ausgelöst worden, schreibt Kudelski. Ein Teil dieser Kosten würde noch dem Jahr 2017 belastet, der grössere Teil gehe aber auf das Konto der Rechnung 2018.
Aus dem weitergeführten Geschäft - ohne Restrukturierungskosten - erwartet Kudelski für 2017 nach wie vor einen operativen Gewinn in Höhe von 45 bis 65 Millionen Dollar. Kudelski drängt immer stärker auf den US-amerikanischen Markt. Im ersten Halbjahr ist der Umsatz in der Region Amerika um 56 Prozent gestiegen.
In Europa hingegen sanken die Verkäufe aufgrund der schwachen Nachfrage im konventionellen digitalen Fernsehen (Kabel und Satellit). Der Konzern erzielte einen Halbjahresverlust von 5,7 Millionen Dollar.
Einigung erzielt
Weiter gab Kudelski die Beilegung eines Rechtsfalls bekannt. Das Unternehmen habe einen Patentstreit mit dem US-Telekomkonzern Comcast mit einem Vergleich abgeschlossen. Zu den finanziellen Details habe man Stillschweigen vereinbart.