Swisscom-Störung 11.11.2010, 07:48 Uhr

Die Gründe

Swisscom hat gegenüber Computerworld.ch dargelegt, welche technischen Probleme genau zum Ausfall des mobilen Datennetzes am Dienstag geführt haben.
Olaf Schulze
In einer Pressemitteilung hat Swisscom nur sehr knapp von Wartungsarbeiten gesprochen, die den mobilen Daten-GAU am 9. November verursacht hatten. Auf Anfrage gab Swisscom-Mediensprecher Olaf Schulze genauer Auskunft, was da am Dienstag genau schiefgelaufen ist.
Demnach hätten Swisscom-Techniker einen Software-Upgrade an einem Umsystem des Radius-Servers (Remote Authentication Dial-In User Service), der die Berechtigung sich einwählender Benutzer überprüft, vorgenommen. "Letztendlich war eine Datenbank der Auslöser", erklärt Schulze. "Aufgrund einer fehlerhaften Einstellung bei den durchgeführten Wartungsarbeiten wurden zu viele Anfragen gleichzeitig an die Datenbank geschickt, so dass sie diese unter der Last die Anfragen nicht mehr beantworten konnte", führt er weiter aus.
Durch den Anfragenstau der Datenbank musste laut dem Swisscom-Sprecher der Radius- und der GGSN-Server (Gateway GPRS Support Node) neu gestartet werden. Letzterer bildet einen wichtigen Teil der GPRS-Infrastruktur. "Zum Schutz der Systeme wurde eine Lastbegrenzung aktiviert, daher dauerte es einige Stunden, bis alle Kunden wieder das mobile Datennetz nutzen konnten", führt Schulze aus.
Stellt sich die Frage nach der Redundanz der Systeme und ob der Ausfall nicht hätte von einem Backup-System aufgefangen werden können. Hier meint Schulze, dass die Swisscom-Systeme zwar redundant aufgebaut seien - auch geografisch. "Es war jedoch kein Ausfall, der durch eine Systemredundanz hätte aufgefangen werden können", argumentiert er.



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