27.05.2013, 08:39 Uhr
Cablecom prüft flächendeckendes WLAN
Kabelnetzbetreiber wie Cablecom wollen die Schweiz mit flächendeckenden WLAN-Angeboten beglücken und damit Swisscom konkurrieren. Letztere überlegt sich laut Sonntagspresse eigene Investitionen.
Kabelnetzbetreiber wie Cablecom überlegten sich den Einstieg ins Geschäft mit mobilen Daten. Das neue WLAN-Angebot wäre vielleicht sogar gratis. Swisscom könnte starke Konkurrenz erwachsen. Aber auch Swisscom investiere in das kabellose Internet, wie die «NZZ am Sonntag» schreibt.
Die Kabelnetzbetreiber tüftelten an einem mehr oder weniger flächendeckenden WLAN-Netz in der Schweiz, das für die Nutzer eventuell sogar gratis sein könnte. In Kürze würden sich der Verband der Kabelnetzbetreiber Swisscable und seine beiden Mitglieder UPC Cablecom und Finecom in einer Arbeitsgruppe zum Thema an einen Tisch setzen. Möglicherweise stiessen weitere Vertreter der Branche hinzu. Noch dieses Jahr dürfte sich laut NZZaS entscheiden, ob die Kabelnetzbetreiber grossflächig kabelloses Internet im öffentlichen Raum einrichten.
Laut einem Kenner der Materie sei es durchaus wahrscheinlich, dass sie sich dafür entscheiden. Mit Cablecom und der Bieler Finecom sitzen jetzt zwei Grosse der Branche mit am Tisch. Zusammen erreichen sie mit ihrer Abdeckung 75 Prozent der Schweizer Haushalte.
Die künftigen Mitglieder der Arbeitsgruppe messen dem fast grenzenlosen Surfen über lokale Netze eine hohe Bedeutung zu. «Wir halten ein WLAN-Netz für eine interessante Option», sagt Matthias Lüscher, Kommunikationschef beim Verband Swisscable, gegenüber der NZZaS. Die Handynetze hätten trotz Ausbau und Modernisierung Limiten in Sachen Datenmenge. Gleichzeitig nehme das Datenvolumen weiterhin massiv zu. In dieser Situation seien Alternativen zum Mobilfunk gefragt. «Deshalb wollen wir prüfen, ob die Kabelnetze einen Teil der Datenmenge auf das kabellose Internet umleiten können.» Nächste Seite: Konkurrenz für Swisscom
Die Kabelnetzbetreiber - und das ist bis dato ihr grosses Manko - können für den Datenaustausch unterwegs keine Lösung anbieten. Anders als dem stärksten Konkurrenten Swisscom fehlt ihnen ein mobiles Netz. «Wie im Ausland beobachtet werden kann, geht der Markt in Richtung öffentliche WLAN-Internetzugänge», sagte Finecom-Chef Nicolas Perrenoud. «In Zukunft wird als Telekomanbieter nur überleben, wer seinen Kunden nebst den Festnetzdiensten auch einen mobilen Internetzugang anbieten kann.»
Angesichts solcher Entwicklungen verfolge die Cablecom das Thema öffentliches WLAN-Netz laut Sprecher Marc Maurer mit «grossem Interesse». «Unserer Meinung nach wird WLAN an Bedeutung gewinnen», so Maurer zur NZZaS. Heute kooperiert der grösste Schweizer Kabelnetzbetreiber mit der Mobilfunkfirma Orange und hat entsprechende Angebote, die er allerdings nicht vorantreibt.
Setzen die Kabelnetzbetriebe ihre Pläne in die Tat um, erwächst dadurch den etablierten Mobilfunkanbietern wie der Swisscom Konkurrenz. Denn was über das klassische Mobilfunknetz möglich ist - telefonieren, Nachrichten übermitteln -, wird dank Diensten wie Skype und Whatsapp vermehrt übers Internet abgewickelt. Perrenoud von Finecom sagt: «Bauten wir das WLAN-Netz auf, würde die Konkurrenz zur Swisscom noch härter.»
Derweil investiert laut NZZaS auch die Swisscom Geld ins kabellose Internet. Allerdings sagt Sprecherin Annina Merk: «Ein schweizweit flächendeckendes Angebot ist derzeit kein Thema.» Beim Netzausbau setze die Swisscom auf einen Technologiemix, bestehend aus Mobilfunk und WLAN. Sie habe bis jetzt 1900 WLAN-Hotspots aufgebaut, die von Kunden mit gewissen Abonnements gratis genutzt werden können und sonst kostenpflichtig seien.
Die Kabelnetzbetreiber tüftelten an einem mehr oder weniger flächendeckenden WLAN-Netz in der Schweiz, das für die Nutzer eventuell sogar gratis sein könnte. In Kürze würden sich der Verband der Kabelnetzbetreiber Swisscable und seine beiden Mitglieder UPC Cablecom und Finecom in einer Arbeitsgruppe zum Thema an einen Tisch setzen. Möglicherweise stiessen weitere Vertreter der Branche hinzu. Noch dieses Jahr dürfte sich laut NZZaS entscheiden, ob die Kabelnetzbetreiber grossflächig kabelloses Internet im öffentlichen Raum einrichten.
Laut einem Kenner der Materie sei es durchaus wahrscheinlich, dass sie sich dafür entscheiden. Mit Cablecom und der Bieler Finecom sitzen jetzt zwei Grosse der Branche mit am Tisch. Zusammen erreichen sie mit ihrer Abdeckung 75 Prozent der Schweizer Haushalte.
Die künftigen Mitglieder der Arbeitsgruppe messen dem fast grenzenlosen Surfen über lokale Netze eine hohe Bedeutung zu. «Wir halten ein WLAN-Netz für eine interessante Option», sagt Matthias Lüscher, Kommunikationschef beim Verband Swisscable, gegenüber der NZZaS. Die Handynetze hätten trotz Ausbau und Modernisierung Limiten in Sachen Datenmenge. Gleichzeitig nehme das Datenvolumen weiterhin massiv zu. In dieser Situation seien Alternativen zum Mobilfunk gefragt. «Deshalb wollen wir prüfen, ob die Kabelnetze einen Teil der Datenmenge auf das kabellose Internet umleiten können.» Nächste Seite: Konkurrenz für Swisscom
Die Kabelnetzbetreiber - und das ist bis dato ihr grosses Manko - können für den Datenaustausch unterwegs keine Lösung anbieten. Anders als dem stärksten Konkurrenten Swisscom fehlt ihnen ein mobiles Netz. «Wie im Ausland beobachtet werden kann, geht der Markt in Richtung öffentliche WLAN-Internetzugänge», sagte Finecom-Chef Nicolas Perrenoud. «In Zukunft wird als Telekomanbieter nur überleben, wer seinen Kunden nebst den Festnetzdiensten auch einen mobilen Internetzugang anbieten kann.»
Angesichts solcher Entwicklungen verfolge die Cablecom das Thema öffentliches WLAN-Netz laut Sprecher Marc Maurer mit «grossem Interesse». «Unserer Meinung nach wird WLAN an Bedeutung gewinnen», so Maurer zur NZZaS. Heute kooperiert der grösste Schweizer Kabelnetzbetreiber mit der Mobilfunkfirma Orange und hat entsprechende Angebote, die er allerdings nicht vorantreibt.
Setzen die Kabelnetzbetriebe ihre Pläne in die Tat um, erwächst dadurch den etablierten Mobilfunkanbietern wie der Swisscom Konkurrenz. Denn was über das klassische Mobilfunknetz möglich ist - telefonieren, Nachrichten übermitteln -, wird dank Diensten wie Skype und Whatsapp vermehrt übers Internet abgewickelt. Perrenoud von Finecom sagt: «Bauten wir das WLAN-Netz auf, würde die Konkurrenz zur Swisscom noch härter.»
Derweil investiert laut NZZaS auch die Swisscom Geld ins kabellose Internet. Allerdings sagt Sprecherin Annina Merk: «Ein schweizweit flächendeckendes Angebot ist derzeit kein Thema.» Beim Netzausbau setze die Swisscom auf einen Technologiemix, bestehend aus Mobilfunk und WLAN. Sie habe bis jetzt 1900 WLAN-Hotspots aufgebaut, die von Kunden mit gewissen Abonnements gratis genutzt werden können und sonst kostenpflichtig seien.