Automatisierung krempelt Unternehmen um

Weg zur Hyperautomatisierung

Quelle: World Economic Forum
Hyperautomatisierung betrifft alle Bereiche und alle Prozesse im Unternehmen. Der klassische Projektansatz mit Pilot und Proof of Concept hat daher wenig Sinn, sagt Milad Safar von der Weissenberg Group: «Ein Schritt-für-Schritt-Konzept wie der Experience-first-Ansatz, der sich auf die Pilotierung von ersten Software-Implementierungen konzentriert und bei dem schrittweise Erfahrungen mit der roboterbasierten Prozessautomatisierung gesammelt werden sollen, wird bei der Einführung einer professionellen Hyperautomatisierungslösung nicht wirklich zielführend sein.»
Stattdessen rät der Experte zu einem Platform-first-Ansatz: «Hierbei wird eine voll funktionsfähige Automatisierungsplattform in einem frühen Automatisierungsstadium bei gleichzeitiger Minimierung des Sicherheitsrisikos und Maximierung der Software-Fähigkeit angestrebt.» Für die Umsetzung sollten Unternehmen ein Center of Excellence einrichten, empfiehlt Safar: «Nur dieses Organisationsmodell wird dem Platform-first-Modell gerecht, weil es die Entwicklung und Bereitstellung von Automatisierungssystemen für das gesamte Unternehmen nachhaltig garantiert.»
Das Unternehmen hat mit der «Weissenberg-Methode» ein eigenes Prozessmanagement-Verfahren entwickelt, das die Evaluation und RoI-Berechnung der zur Automatisierung geeigneten Prozesse vereinfachen soll und als Grundlage für die Auswahl der zu automatisierenden Prozesse dient. «Da jede Automatisierungslösung individuell auf die jeweilige Infrastruktur des Unternehmens zugeschnitten sein muss, erstellen unsere erfahrenen Technikberater ein IT-Infrastrukturkonzept für die hardware- und softwaretechnischen Anforderungen, auf dessen Basis eine skalierbare Hyperautomationslösung erfolgreich entwickelt, implementiert und betrieben werden kann», erklärt Safar.
“Mit Hilfe von Hyperautomation können Unternehmen auch unstrukturierte Inputdaten bearbeiten und so eine zunehmend KI-gestützte Entscheidungsfindung erreichen.„
Walter Obermeier, Area Vice President of Sales Central Europe bei UiPath
Dirk Pohla von Appian empfiehlt bei Hyperautomation-Projekten, zunächst manuelle Workflows zu identifizieren, die Mitarbeiter-Ressourcen binden, ein hohes Fehlerpotenzial oder andere Qualitätsprobleme haben, um in der Folge zu definieren, wie diese Workflows sich automatisieren lassen. vFirmen müssen dann entscheiden, wo ihnen eine intelligente Automatisierung die grössten Effizienzen und Wettbewerbsvorteile bietet.» Laut Pohla ist zudem eine detaillierte Projektplanung unerlässlich: vHierbei müssen Unternehmen Meilensteine und Ziele definieren, die sie durch den Einsatz einer solchen Plattform erreichen wollen. Diese bilden dann die Grundlage für die Auswahl des Lösungsanbieters und der entsprechenden Software-Komponenten.» Parallel sollten die Mitarbeiter über jeden Schritt des Projekts informiert werden, rät der Manager. «So wächst die Zustimmung beim Thema Hyperautomatisierung ebenso wie der Erfolg der Initiative.» Ohne Unterstützung aus der Chefetage geht es dabei nicht, betont Walter Obermeier von UiPath: «Die Implementierung sollte von einem Verantwortlichen auf Managementebene geleitet werden, der sich für eine effiziente Einführung einsetzt, sich um die Budgetierung kümmert und die Initiative vorantreibt.» Eine vollständige Automatisierung ist dabei nicht immer die beste Alternative, warnt Gerrit de Veer von Signavio: vDer Automatisierungsgrad sollte nur so weit erhöht werden, wie es betriebswirtschaftlich sinnvoll ist.v


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