Business-Cloud-Plattformen
21.11.2017, 15:14 Uhr
Software-Anbieter rollen den Cloud-Markt auf
Um langfristig wettbewerbs-fähig zu bleiben, ist die Cloud für Hard- und Software-Hersteller inzwischen Pflicht. Anbieter wie Oracle, SAP, Salesforce & Co. forcieren daher ihr PaaS-Engagement.
Die Cloud ist für Hard- und Software-Hersteller längst nicht mehr nur Kür, sondern Pflicht.
„Technologieanbieter, die im Cloud-Markt von morgen nicht wettbewerbsfähig sind, riskieren, eine wichtige zukünftige Wachstumsquelle zu verpassen“, schreiben Mark Brinda und Michael Heric, Partner beim Beratungsunternehmen Bain & Company und Autoren der Studie „The Changing Faces of the Cloud“.
Während die Ausgaben für klassische Hard- und Software-Produkte kaum noch ansteigen oder sogar rückläufig sind, wird sich der globale Umsatz mit Cloud-Angeboten nach Berechnungen der Bain-Analysten von circa 180 Milliarden Dollar im Jahr 2015 auf nahezu 400 Milliarden Dollar im Jahr 2020 mehr als verdoppeln.
Wie sich diese Marktchance nutzen lässt, darauf haben Anbieter wie Oracle und SAP selbst noch keine abschliessende Antwort gefunden, sagt Carlo Velten, Senior Analyst und CEO der Crisp Research AG: „Die Cloud-Transformation und der Umbau des Portfolios ist dort überall in vollem Gange.“
“„Man kann meist seine Daten sehr leicht auf eine Plattform migrieren, bekommt sie aber nur sehr schwer wieder heraus.“„
Bis auf den Datenbankspezialisten Oracle, der auch in den Infrastructure-as-a-Service-Markt eingestiegen ist, adressieren die Unternehmen nur die höheren Schichten im Cloud-Bereitstellungsmodell. Neben Software as a Service (SaaS) setzen die Unternehmen vermehrt auch auf Plattformdienste (Platform as a Service, PaaS), über die sie ihre Lösungen integrieren und komplette Geschäftsprozesse abbilden. „Wachstumsstrategie Nummer eins der Anbieter ist es, ihre plattformbezogenen Services um weitere Komponenten in Bereichen wie DevOps, Container, Automatisierung und Machine Learning anzureichern und auszubauen“, erklärt Velten.
Nicht nur traditionelle Software-Hersteller verfolgen diese Strategie, auch Salesforce, SaaS-Anbieter der ersten Stunde, hat sein Portfolio mit Force.com und der 2010 übernommenen Entwicklungsplattform Heroku in Richtung PaaS ausgebaut. Unternehmen können auf den Plattformen des Anbieters einfach und schnell eigene Anwendungen erstellen, verspricht Harald Esch, der als Area Vice President Commercial Sales für den Bereich Mittelstand bei Salesforce zuständig ist: „Dadurch können etwa Geschäftsprozesse automatisiert oder Kundenapplikationen mit flexibler Skalierung bereitgestellt werden.“