14.12.2010, 08:51 Uhr

Wer sparen will, muss investieren

Mit modernen Backup-Lösungen geben IT-Leiter ihren Systemen den Virtualisierungskick, verkürzen die Recovery-Zeiten und kappen so die Kosten.
Der Autor ist Principal Presales Consultant bei Symantec Warum Geld für ein schwierig durchzusetzendes Upgrade verplempern, wenn es doch bislang auch ohne funktioniert? CIOs, die ihre IT-Strategie auf diesem Prinzip aufbauen, denken zu kurz. Denn wer heute sein Backup auf Vordermann bringt, spart morgen deutlich an Kosten. Neuste Backup- und Archivierungs­lösungen erleichtern nicht nur den Administrationsalltag und verkürzen die Wiederherstellungsfristen, sie helfen auch, konkret Kosten zu senken. Systemausfälle und damit verbundene Umsatzeinbussen können teuer zu stehen kommen. Forrester Research geht von durchschnittlichen Downtime-Kosten von ca. 7500 Franken pro Stunde aus. Jede Stunde Ausfall kostet damit bares Geld. Je schneller die IT reagiert, umso geringer ist der Schaden. Professionelle Backup-Lösungen binden aus­serdem virtuelle Umgebungen viel ein­facher und klüger ein – eine Aufgabe, die vielen Unternehmen in absehbarer Zeit bevorsteht. So ergab Symantecs Disaster-Recovery-Umfrage im Juli 2009, dass durch die wachsende Popularität von Virtualisierungstechnologien 67 Prozent der Unternehmen im EMEA-Bereich gezwungen sind, ihre Disaster-Recovery-Pläne zu überdenken. Bislang sind überhaupt erst 36 Prozent der Daten in virtuellen Umgebungen durch ein Backup abgedeckt.

Bei Gefahr speichern

Professionelle Backup-Lösungen reduzieren darüber hinaus durch clevere Automatismen den administrativen Aufwand – eine weitere Sparmöglichkeit. In die Symantec-Lösung Backup-Exec sind zum Beispiel sogenannte ThreatCon-Levels eingebunden. Sie geben den aktuellen Stand der Bedrohungslage im Internet wieder. Ermittelt wird diese aus den Daten des Symantec Global Intelligence Networks, einer Datenquelle für Informationen zu Internetbe­dro­hungen, die weltweit Daten aus mehr als 40000 Sensoren und Netzwerkaktivitäten in über 180 Ländern auswertet. Der ThreatCon wird laufend aktualisiert. Sobald das Malware-Aufkommen ein bedroh­liches Ausmass annimmt, zieht die Lösung selbstständig und automatisch ein Backup. So schützen Unternehmen wichtige Daten vorsorglich vor Verlust. Anwender können dabei selbst einstellen, bei welcher Gefahrenlage das System sofort ein inkrementelles Backup durchführen soll, wahlweise vom kompletten System (Disk Image) oder nur von bestimmte Dateien und Ordnern.

Doppelungen vermeiden

Ein weiterer Vorteil moderner Storage-Lösungen ist die Deduplizierung. Moderne IT-Installationen haben grossen Speicherhunger. De­duplizierung hilft, diesen zu bändigen. Das Verfahren identifiziert redundante Daten, eliminiert sie und schaufelt so Speicherplatz und Netwerkbandbreite frei. Die meisten Deduplizierungsansätze funk­tionieren allerdings nur auf der Hardware des jeweiligen Herstellers. Systeme fremder Anbieter fallen durch das Raster und müssten dann mit deren eigenen Lösungen arbeiten. Die Folge: Neben einem erhöhten Managementaufwand muss der Anwender damit rechnen, dass der Effekt des klugen Verfahrens geschwächt wird. Denn schon die Regeln und Rahmen­bedingungen für die Deduplizierung lassen sich nicht einheitlich auf- und durchsetzen. Ein modernes Backup-Programm bricht diese Isolation auf, indem es als hersteller­unabhängiges System die Hardware gängiger Anbieter direkt ansteuert. Dadurch können IT-Verantwortliche die Deduplizierung zentral aufsetzen und aktivieren. Die Administration insgesamt wird einfacher, die Betriebskosten und der Speicherbedarf sinken. Zudem ist es so viel einfacher, Synergien mit artverwandten Disziplinen, wie der Archivierung, auszulösen. Ein Beispiel: Ältere Nachrichten, Dateien und SharePoint-Inhalte werden direkt aus den Anwendungen (Exchange, SharePoint oder Windows) in ein Archiv geleitet, dadurch müssen sie nicht immer wieder mitgesichert werden. Zusätzlich reduzieren sich auch die bis dato doppelten Backups durch den Einsatz entsprechender Deduplizierungsverfahren. Damit sind Unternehmen in der Lage, einerseits den erforderlichen Speicherplatz für Backups um bis zu 95 Prozent zu senken, andererseits die Wiederherstellung im Falle eines Datenverlustes extrem zu beschleunigen.

Essenzielle Vorarbeiten

Vor der Aufrüstung sollten sich die IT-Verantwortlichen einige strategische Fragen durch den Kopf gehen lassen: Setzt Ihr Unternehmen beispielsweise bereits auf Virtualisierung oder plant, bald auf diesen Zug aufzuspringen? Wurde das Windows-Umfeld jüngst einem Upgrade unterzogen? Werden schnellere Recovery-Zeiten gewünscht? Sie müssen auch überlegen, ob das Unternehmen über ein stark heterogenes IT-Umfeld verfügt, und ob dieses von der derzeitigen Backup-Software vollständig abgedeckt wird. Last but not least: Müssen vielleicht regelmässig E-Mails wiederhergestellt werden? Aus solchen Vorüberlegungen ergibt sich ein Fahrplan, wie sich eine Aktualisierung am erfolgreichsten umsetzen lässt. Zu Beginn ist es essenziell, die derzeitige IT im Unternehmen genau zu verstehen. Wie viele Daten müssen beispielsweise durch ein Backup gesichert werden? Wie viele Server gibt es? Welche Backup-Lösungen sind momentan im Einsatz? Neben dem technologischen Umfeld müssen die Service Level Agreements im Detail bekannt sein und eventuell hinterfragt werden. In einem nächsten Schritt geht es darum, festzulegen, welche Backup-Technologien den derzeitigen und künftigen Anforderungen am besten gerecht werden. Moderne Anwendungen helfen, Upgrades von älteren Versionen zu bewerkstelligen. Wichtig ist auch, dass die Integration mit anderen Anwendungen reibungslos vonstatten geht. Ist das Upgrade vollständig, sollte ein Test untersuchen, ob die Backups auch zufriedenstellend funktionieren. Ein weiterer Tipp: Es ist ratsam, Backup- und Recovery-Tools zu wählen, die nicht nur die schnelle und bis zur granularen Ebene effi­ziente Wiederherstellung von Exchange, sondern auch von Active Directory ermöglichen. Durch diese fortschrittlichen Recovery-Funk­tionen können IT-Organisationen ihre Backup- und Recovery-Prozesse deutlich verbessern. Zugleich stellen sie sicher, dass unternehmenskritische Daten verlässlich geschützt und problemlos wiederherzustellen sind.

Nicht bei der Backup-Software sparen

Auch wenn Sparen die Devise der Stunde ist: Wer jetzt sein altes Backup-Werkzeug modernisiert, zahlt nur auf den ersten Blick, profitiert aber tatsächlich von deutlichen Kosteneinsparungen. Durch eine optimierte Administration und kürzere Wiederherstellungsfristen sparen Unternehmen bares Geld. Zudem ist es ratsam, jetzt in eine Lösung zu investieren, die auch Virtualisierungstechnologien abdeckt. Dieser Schritt macht den Weg frei für eine erfolgreiche Skalierung von Rechenzentren und beseitigt Engpässe, da bestehende Server dank Virtualisierung deutlich besser ausgelastet werden können.
Tipps fürs Backup
  • Geschäftskritische Anwendungen vorher genau definieren.
  • Backup-Lösung muss verschiedene Speicherumgebungen wie Storage Area Networks oder Network Attached Storage abdecken.
  • Gemischter Ansatz aus Disk und Magnetband für ein adäquates Backup-Konzept
  • Backupmanagement-Konsolen sowie die Backups selbst müssen mindestens passwortgeschützt sein.
  • Regelmässige Überprüfung der Backups


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