ServiceNow: Milliarden mit IT in der Cloud
Facebook fürs Leben, ServiceNow für den Job?
Wenn ServiceNow die Plattform für Backend-Geschäfte werden soll, wie Facebook sie für das Privatleben und LinkedIn für die Business-Vernetzung ist, muss sich das Unternehmen ändern. Eine Option ist eine kostenlose Version, eine andere eine KMU-Variante. Welche Pläne gibt es?
Wenn wir eine zentrale Rolle im Arbeitsleben von jedermann spielen wollen, ist ein anderes Geschäftsmodell erforderlich. Wenn ich mit Nestlé über den Rollout bestimmter Funktionen für alle rund 330'000 Angestellten spreche, dann muss ich unser Produkt reduzieren können – auch im Preis. Das ist aber heute noch Zukunftsmusik. Konkreter sind die Pläne bei der Business Edition. Hier haben wir einige fortgeschrittene Funktionen wie die Programmierbarkeit oder Erweiterungen per HTML versteckt. Die Edition soll einfach sein, damit sie auch für mittelständische Unternehmen passt. Dabei sind auch die Liefer- und Abrechnungsmodelle andere.
Jede IT-Lösung hat eine Legacy. Die zugrundeliegende Prozessplattform ist diejenige von ServiceNow. Wie stellt Fred Luddy sicher, dass die Legacy nicht zum Problem wird?
Die Frage ist, ob wir gleichzeitig innovativ sein können und die Werte unserer Kunden schützen können. Auch IBM hat diese Herausforderung: Jeder Code, der 1964 auf dem Mainframe lief, läuft auch heute auf dem Mainframe. Dieses Versprechen geben wir auch: Innovationen auf der ServiceNow-Plattform werden nur dann lanciert, wenn sichergestellt ist, dass alle früheren Funktionen und Entwicklungen weiterhin unterstützt werden. Denn weder die eine noch die andere Alternative sind eine Option für mich: Innovationen zu stoppen oder Kunden zum Erneuern von Entwicklungen zu zwingen.
Wo steht ServiceNow in zehn Jahren?
In zehn Jahren sind wir hoffentlich allgegenwärtig in Unternehmen. Mit der Plattform haben wir die technologische Grundlage geschaffen, auch jenseits der IT-Abteilung die Abläufe zu automatisieren. Ein Ziel für die nächsten Jahre ist das Gewinnen neuer Kunden – vom Kleinunternehmen bis hin zum Grosskonzern. Damit wird auch die Marke bekannter, denn ich bin die Frage leid, wenn ich auf meinen Arbeitgeber angesprochen werde: ServiceNow, was ist das?