Erfolgreich durchgekämpft - die Schweizermeister der ICT-Sparten

VERKAUF UND DISTRIBUTION

Definitiv zu den Krisengewinnern dürfen auch die Händler und Distributoren gerechnet werden – zumal wenn sie hauptsächlich im Online-Handel tätig sind. Dies zeigen die von Computerworld im Bereich Verkauf und Distribution erfassten Erlöse der 500 umsatzstärksten ICT-Unternehmen eindrücklich. Dieser konnte nämlich 2020 im Vergleich zum Vorjahr um gut 9 Prozent oder eine Milliarde Franken zulegen. Damit kommt fast die Hälfte der Zuwächse am Gesamtumsatz der Top 500 aus diesem Bereich.
Somit konnten auch die helvetischen ICT-Firmen vom grassierenden Online-Handels-Boom profitieren. Dieser war nämlich gewaltig, wie eine Gesamtmarkterhebung für den Online-Handel in der Schweiz von Handelsverband.swiss, GfK und der Schweizerischen Post gezeigt hat. Diese hat ergeben, dass das Volumen des Online-Handels 2020 um über 27 Prozent zulegen konnte, was dem dreifachen Wachstum der letzten Jahre entsprach. Ein grosser Anteil, nämlich mehr als ein Viertel dieses Handelsvolumens, wurde übrigens im Bereich «Heimelektronik» getätigt. Der Online-Shopping-Boom ist zudem recht beständig. Gemäss einer aktuellen Studie von Handelsverband.swiss auf Basis von Umsatzmeldungen von über 100 Händlern ist der Online-Handel im ersten Semester 2021 in der Schweiz nochmals um 15 Prozent gewachsen.
“Im Onlinehandel explodierte das Bestellvolumen„
Andrej Golob, Alltron
Von einem veritablen Online-Handels-Boom berichtet auch Andrej Golob, CEO von Alltron und Leiter des Unternehmensbereichs Handelskunden der Competec-Gruppe. «Durch die Schutzmassnahmen war der stationäre Handel stark eingeschränkt. Im Online-Handel explodierte das Bestellvolumen», meint er gegenüber Computerworld. «Im ICT-Umfeld explodierte die Nachfrage nach Heimbüro-Ausrüstung, Webcams, Headsets, aber auch Notebooks, Drucker oder Toner wurden von Unternehmen in grossen Mengen abgenommen und waren zwischenzeitlich global nur schwer zu bekommen», führt er weiter aus und verweist damit gleich auch auf die Lieferengpässe, die den Geschäftsgang behindert haben. Da den Menschen aufgrund der Restriktionen bezüglich Reisen und Events nichts anderes blieb, als viel Zeit zu Hause zu verbringen, habe man zudem eine starke Nachfrage nach Heimunterhaltung in Form von Heimkino- und Gaming-Komponenten, Foto-Equipment, smarten Gadgets, digitalen Spielwaren und anderen Consumer Electronics registriert, führt Golob weiter aus.
Die Entwicklung der näheren Zukunft schätzt Golob als «verhalten optimistisch» ein. Denn besonders die Situation mit den Lieferengpässen bleibe herausfordernd, so der Alltron-CEO. «Die Nachfrage wäre da, aber die Verfügbarkeit hinkt hinterher», gibt er folglich zu bedenken. «Wir gehen davon aus, dass auch in den nächsten zwei Quartalen die Verfügbarkeitssituation schwierig bleibt», sagt Golob.



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