Erfolgreich durchgekämpft - die Schweizermeister der ICT-Sparten
Viele Aktivitäten in Sachen 5G
Etwas anders sieht die Situation im Mobilfunkbereich aus. Hier können Schweizerinnen und Schweizer von einem der besten Netze Europas profitieren. In Sachen 4G und LTE ist quasi eine komplette Abdeckung erreicht. Und auch beim Nachfolgestandard 5G macht das Land eine gute Falle: Denn bei der Entwicklung von 5G in Europa nimmt die Schweiz eine Vorreiterinnenrolle ein. Alle drei Betreiber, also Swisscom, Sunrise und Salt, setzen 5G bereits in einem grossen Teil des Landes ein. Derzeit versorgt Sunrise nach Auskunft von Sunrise-UPC-CEO André Krause 800 Städte und Orte mit Highspeed-5G mit einer Geschwindigkeit von 2 Gigabit pro Sekunde und damit 80 Prozent der Bevölkerung. 94 Prozent der helvetischen Einwohnerinnen und Einwohner werden gemäss Krause bereits mit dem sogenannten Basis-5G abgedeckt, das Geschwindigkeiten von 1 Gigabit pro Sekunde erreicht.
“5G bleibt ein zentrales Thema und entscheidend für die leistungsfähige digitale Infrastruktur der Schweiz„
André Krause, Sunrise
«5G bleibt ein zentrales Thema und entscheidend für die leistungsfähige digitale Infrastruktur der Schweiz», erklärt denn auch Krause. IoT (Internet of Things), die Vernetzung von Infrastrukturen mit Geräten und Menschen sowie die Echtzeitsteuerung kritischer Produktionsabläufe seien Anwendungen, die 5G bieten werde, führt er weiter aus. «Davon hängen der zukünftige Erfolg der Wirtschaft und die Entwicklung der Gesellschaft ab», betont Krause und kritisiert die Hindernisse, die hierzulande in Bezug auf den weiteren 5G-Ausbau bestehen. «Die im Vergleich zum Ausland zehnfach strengeren Strahlenschutzrichtlinien, weitere Verschärfungen durch die Vollzugsvorschriften oder die komplexen Bewilligungsverfahren für Mobilfunkanlagen drohen aber, die flächendeckende Einführung der 5G-Funktionalitäten massiv zu verzögern», gibt Krause zu bedenken und folgert daraus: «Das wirkt sich nachteilig auf die gesamte ICT-Branche aus.»
Tatsächlich bleibt der Widerstand gegen den 5G-Ausbau in der Schweiz bestehen, hat aber an Kampfkraft eingebüsst. So wurden die verhängten 5G-Moratorien in den Kantonen Genf und Waadt wieder aufgehoben. Auch an der Initiativen-Front scheint sich die Gegnerschaft zu verzetteln. Noch sind drei Initiativen in der Ausformulierungsphase, darunter die Safer-Phone-Initiative und die in der Westschweiz verankerte Volksinitiative «zur vernünftigen Weiterentwicklung des Mobilfunks». Derweil sind bereits zwei Volksinitiativen nicht zustande gekommen und in Petitionen umgewandelt worden, so die «Mobilfunkhaftungs-Initiative» und die Volksinitiative «Für einen gesundheitsverträglichen und stromsparenden Mobilfunk». Dagegen bleibt der Widerstand auf lokaler Ebene bestehen. So werden doch immer wieder in einzelnen Gemeinden Baugesuche für 5G-Antennen abgelehnt.