ICT Aktuell
29.08.2022, 06:08 Uhr
Computerworld-Newsticker –
Kalenderwoche 35/2022
Aktuelle Nachrichten aus der ICT-Welt, ultrakompakt zusammengestellt.
Streaming in der Schweiz auf Allzeithoch
Die Nutzung der Streaming-Dienste Netflix, Spotify und Disney+ ist 2022 in der Schweiz auf ein Allzeithoch gestiegen. Die Dienste gewannen je 400'000 neue Nutzerinnen und Nutzer. Netflix knackte die Drei-Millionen-Grenze, wie der Digimonitor der Interessengemeinschaft elektronische Medien (Igem) und der Werbemedienforschung Wemf zeigt. Spotify kommt demnach auf 2,5 Millionen Kunden und Disney+ auf eine Million. Bei TikTok, Instagram und Linkedin wuchs das Nutzervolumen um je 150'000 bis 200'000 Personen. Instagram rückt mit seinen 2,5 Millionen Nutzern oder 39 Prozent der Bevölkerung an Facebook heran, das 2,8 Millionen Personen oder 44 Prozent der Bevölkerung zumindest gelegentlich nutzen. TikTok schauen sich 860'000 Leute in der Schweiz gelegentlich an (13 Prozent der Bevölkerung). Über drei Viertel der Bevölkerung oder 5 Millionen Menschen lesen mindestens gelegentlich Online-News. Nur 18 Prozent bezahlen aber auch dafür, indem sie ein kostenpflichtiges Digital-Abonnement besassen. Nach der Coronavirus-Pandemie und der Rückkehr in die Büros verschwand im weiteren die Video-Konferenz keineswegs in der Versenkung. 1,1 Millionen nutzen das Instrument weiterhin täglich, was 18 Prozent der Bevölkerung ausmacht.
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Snapchat kündigt Stellenabbau an
Bei der Foto-App Snapchat lässt das Wachstum weiter nach - die Betreiberfirma Snap reagiert nun mit Stellenabbau. 20 Prozent der über 6000 Jobs bei dem Unternehmen sollen gestrichen werden, wie Vorstandschef und Mitgründer Evan Spiegel in einem Memo an die Beschäftigten bestätigte. Die Kündigungen sind Teil eines Spar- und Umbauprogramms, dem auch weitere Investitionen in Innovationsprojekte wie etwa die fliegende Mini-Kamera Pixy zum Opfer fallen sollen. Spiegel erklärte, dass der Umsatz im laufenden Quartal mit einem Wachstum von acht Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum wesentlich unter den eigenen Erwartungen bleiben werde. Im vorherigen Vierteljahr hatte Snap mit einem Erlösplus von 13 Prozent bereits den schwächsten Zuwachs seit dem Börsengang vor gut fünf Jahren verbucht. An der Börse hat die Firma einen schweren Stand - die Aktie ist seit Jahresbeginn um fast 80 Prozent gefallen. Die Sparmassnahmen kamen bei Anlegern aber gut an und liessen den Kurs um rund 15 Prozent steigen.
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Google bietet Trumps Onlinedienst «Truth Social» nicht an
Das US-Technologieunternehmen Google weigert sich, die App von Donald Trumps Onlinedienst Truth Social in seinem App Store Google Play anzubieten. Grund dafür seien ein Mangel an Moderation sowie «mehrere Verstösse» gegen die Google-Richtlinien, sagte ein Konzernsprecher. Er wies darauf hin, dass Google Truth Social am 19. August auf die Verstösse aufmerksam gemacht und erklärt habe, dass «effektive Systeme zur Moderation von nutzergenerierten Inhalten eine notwendige Voraussetzung dafür sind, dass eine App auf Google Play hochgeladen werden kann». Truth Social erklärte laut Google daraufhin, dass das Unternehmen «an diesen Fragen arbeite». Anders als das Apple-Betriebssystem iOs ermöglicht es Googles Betriebssystem Android Smartphone-Nutzern, Apps auch auf einem anderen Weg als über seinen App Store Google Play herunterzuladen.
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Donnerstag, 1. September 2022
Deutschland will Digitalisierung konkret voranbringen
Die deutsche Bundesregierung will die Digitalisierung mit praktischen Verbesserungen für Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen voranbringen. «Wir verlieren uns nicht in Zukunftsvisionen, sondern gehen Digitalisierung jetzt ganz konkret an», sagte Digitalminister Volker Wissing (FDP). Eine Strategie sehe als zentrale Hebel dafür eine bessere Verfügbarkeit von Daten, das Schaffen einer digitalen Identität und Standardisierungen für ein Zusammenspiel verschiedener Systeme vor. Der Strategie zufolge soll sich jedes Ministerium auch mit einem Zeitplan dazu verpflichten, 18 «Leuchtturmprojekte» umzusetzen. Die Bürger könnten die Regierung dann daran messen, was bis 2025 umgesetzt worden sei, machte Wissing deutlich.
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Studie: 200 Milliarden Euro Schaden durch Angriffe auf Unternehmen
Unternehmen in Deutschland entsteht ein jährlicher Schaden von rund 203 Milliarden Euro durch Diebstahl von IT-Ausrüstung und Daten sowie Spionage und Sabotage. Das ist das zentrale Ergebnis einer Studie im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, für die mehr als 1000 Unternehmen quer durch alle Branchen befragt wurden. Die Schadenssumme ist wieder leicht rückläufig. Vor einem Jahr lag der Wert noch bei 223 Milliarden Euro. Allerdings ist der Schaden fast doppelt so hoch wie jeweils 2018 und 2019. Von den Angriffen ist fast jedes Unternehmen betroffen. 84 Prozent der befragten Firmen waren nach eigenen Angaben Opfer eines Angriffs, weitere 9 Prozent gehen davon aus.
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Mittwoch, 31. August 2022
552 Bündner Rehkitze mit Drohnen gerettet
Dieses Frühjahr wurden im Kanton Graubünden zum vierten Mal grossflächig mit Wärmebildkameras ausgerüstete Drohnen zur Rehkitzrettung eingesetzt. Mit Einsatz der Bündner Jägerschaft sowie der Landwirtinnen und Landwirte konnten so 552 neugeborene Rehe gefunden und vor dem möglichen Mähtod gerettet werden. Das sind rund 85 mehr als im Vorjahr, welches bereits ein Rekordjahr darstellte. Konkret sind von Ende Mai bis anfangs Juli rund 1720 Einsätze geflogen worden, rund 400 Einsätze mehr als im Jahr 2021. In den Sommermonaten sind so um die 190 Drohnen-Pilotinnen und -Piloten unterwegs - dies immer frühmorgens oder spätabends. Insgesamt sind in fast allen Regionen Graubündens 24 Drohnen an jedem Mähtag im Einsatz. Wegen der gemeldeten Erfolgrate soll das Drohnen-Programm im nächsten Jahr nicht nur beibehalten, sondern ausgebaut werden. So sollen noch mehr Pilotinnen und Piloten sowie Helferinnen und Helfer für die Rehkitzrettung gewonnen werden, heisst es in einer Mitteilung des Kantons.
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Kanton Luzern in 3D
Im Geoportal des Kantons Luzern stehen der Bevölkerung, Gemeinden oder Fachpersonen ab sofort realitätsgetreue Gebäudemodelle mit Dachlandschaften in der Webanwendung 3D-Landschaftsmodell zur Verfügung. Sie können von allen Seiten her betrachtet werden. Die Gebäudemodelle bilden mit dem Terrainmodell und den zugrundeliegenden Karten die Kernelemente dieser Webanwendung und vermitteln einen dreidimensionalen Eindruck der Besiedlung und Landschaft des Kantons Luzern. Die Webanwendung enthält auch Funktionen wie die Simulation von Schattenwürfen oder das Messen in allen drei Dimensionen. In der Webanwendung sind zudem projektierte Gebäude als vereinfachte Gebäudekuben dargestellt. Auch können weitere Informationsebenen wie beispielsweise die Zonenpläne der Gemeinden dazu geschaltet werden. Dies zeigt, wohin die Reise geht: Bauprojekte sollen in detailgetreuer, dreidimensionaler Form im räumlichen Kontext, d.h. mit den bereits bestehenden Gebäuden, digital visualisiert werden können. Dadurch würden die Planungen künftig besser verständlich und die Bevölkerung könne sich aktiv einbringen, heisst es in einer Mitteilung des Kantons. So sind in der 3D-Anwendung Bau- und Entwicklungsprojekte LuzernPlus einige grössere Bauprojekte wie beispielsweise das geplante kantonale Verwaltungsgebäude integriert. Auch Varianten von geplanten Strassenführungen, wie z.B. die Umfahrung von Eschenbach, werden gezeigt. Laut Communiqué können die Gebäudemodelle mit Dachlandschaften ab sofort im Geodatenshop des Kanton Luzern gemäss der Stossrichtung Open Government Data (OGD) kostenlos bezogen werden. Zum Bezug sei lediglich eine einmalige Registrierung im Geodatenshop nötig, heisst es.
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Dienstag, 30. August 2022
Musk erklärt Twitter-Deal wegen Vorwürfen für ungültig
Elon Musk legt mit neuen Argumenten beim Versuch nach, seine rund 44 Milliarden Dollar teure Übernahme des Online-Dienstes Twitter abzublasen. Dabei bringt der Tesla-Chef die jüngst bekanntgewordenen Anschuldigungen eines Whistleblowers ins Spiel, der Twitter unter anderem mangelnden Schutz von Nutzerdaten und andere Sicherheitsschwächen vorwirft. Aufgrund dieser «ungeheuerlichen» Mängel sei Musks Kaufangebot für Twitter als ungültig einzustufen, schrieben seine Anwälte in einem per Börsenmitteilung veröffentlichten Brief an das Unternehmen. Musk erweitert damit seine zentralen Argumente beim Bemühen, aus der im April vereinbarten Twitter-Übernahme auszusteigen. Bislang stützte der Tech-Milliardär sich auf angebliche Falschangaben des Unternehmens zur Anzahl von Fake-Accounts. Musk und Twitter liegen im Rechtsstreit, der Konzern will den Deal vor Gericht durchsetzen. Im Oktober soll bei einem Prozess in Delaware geklärt werden, wie es weitergeht. Bei dem Whistleblower handelt es sich um Peiter Zatko, den Ex-Sicherheitschef von Twitter. Er war im Januar gefeuert worden und reichte später eine Beschwerde bei der US-Börsenaufsicht ein.
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Finanzkontrolle bemängelt Digitalisierung des Grundbuchwesens
Lücken in den kantonalen Aufsichten, eine zahnlose Oberaufsicht, zudem Mängel bei der technischen Datenqualität: Die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) bemängelt in mancher Hinsicht die Zustände im Grundbuchwesen. Der Bund erachtet Harmonisierungen daher als «herausfordernd». Einer der Kritikpunkte der EFK betrifft die Datenqualität. So sei es beispielsweise «erstaunlich», dass die Grundbuchführung nach wie vor nicht flächendeckend elektronisch vorgenommen werde – dies, obwohl die elektronische Führung des Grundbuchs seit 2005 möglich wäre. Eine Folge davon ist, dass weiterhin keine gesamtschweizerischen Daten und Auswertungen zu den Grundbuchgeschäften verfügbar sind. In der Umfrage der EFK bei den kantonalen Aufsichtsstellen über das Grundbuch zeigte sich weiter, dass in den Kantonen kaum Qualitätskontrollen der Daten für die Langzeitsicherung durchgeführt werden. Dass sich dies kurzfristig ändern wird, ist eher unwahrscheinlich. Die Selbsteinschätzungen der kantonalen Aufsichtsbehörden zeigen laut der EFK, dass ungefähr bei einem Drittel der Kantone die Kompetenzen in den Bereichen IT und Betriebswirtschaft als eher tief eingestuft werden dürfen. Das Bundesamt für Justiz wird die kantonalen Aufsichtsstellen für bessere Datenqualität zeitnah sensibilisieren, wie es schreibt. Im Rahmen des geplanten Bundesgesetzes über die Digitalisierung im Notariat (DNG) sowie der Revision der Grundbuchverordnung würden entsprechende Vorschläge ausgearbeitet.
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Montag, 29. August 2022
Kryptowährungen unter Druck: Bitcoin unter 20'000 US-Dollar
Der Markt für Krypytowährungen leidet weiter unter der Aussicht auf deutlich steigende Leitzinsen. Die nach Marktwert grösste Digitalanlage Bitcoin kostete am Montagvormittag auf der Handelsplattform Bitfinex im Tief 19'540 US-Dollar und damit so wenig wie zuletzt Mitte Juli. Der Kurs der zweitgrössten Internetdevise Ether ging ebenfalls weiter zurück und lag bei 1450 Dollar. Der Marktwert aller rund 20'700 Digitalwerte beträgt aktuell rund 950 Milliarden Dollar. Das Rekordhoch vom vergangenen November liegt rund dreimal so hoch. Riskante Anlagen, zu denen Bitcoin und andere Kryptoanlagen zählen, stehen derzeit vor allem wegen weltweit steigender Zinsen unter Druck.
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Sunrise-Chef sieht Telko für Energiekrise gerüstet
Das Netz des Telekommunikationskonzerns Sunrise dürfte laut dem Firmenchef André Krause im kommenden Winter trotz Energieknappheit störungsfrei funktionieren. So wie er die Diskussionen um die Energiekrise einschätze, sei noch nicht klar, wie gross der Strommangel wirklich sein werde, sagte Krause in einem Interview mit den Tamedia-Zeitungen. Er gehe nicht davon aus, dass es zu einem unkontrollierten Netzausfall komme. Zwei Gründe sprächen für diese Einschätzung. Zum einen habe die Eidgenossenschaft die Telekom-Netze als systemrelevant eingestuft. Diese Infrastruktur stehe also nicht zuoberst auf der Liste, sollte in einer Krise der Strom abgeschaltet werden. Zum anderen sei Sunrise grundsätzlich auf solche Situationen vorbereitet. «Wir sind schon jetzt in der Lage, kurze Stromausfälle in unseren Netzen und Datenverarbeitungszentren zu puffern», sagte Krause. Aber es gebe natürlich Grenzen. Bei den Antennenstandorten etwa seien die Notstrombatterien schnell erschöpft.
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Frankreich hilft Montenegro im Kampf gegen Cyberangriff
Nach dem grossangelegten Cyberangriff auf Regierungsbehörden in Montenegro hat Frankreich auf das Hilfeersuchen des kleinen Balkanstaats reagiert. Die französische Regierung komme Montenegros Bitte um Unterstützung nach und entsende eine Mission der französischen Behörde für die Sicherheit von Informationssystemen (ANSSI), die bei der Untersuchung der Cyberattacke und der Wiederherstellung der Cybersicherheit helfe, teilte der beigeordnete Minister für Digitales, Jean-Noël Barrot, in Paris mit. Die montenegrinische Regierung hatte am Samstag Cyberattacken auf Computersysteme mehrerer staatlicher Einrichtungen gemeldet, darunter auch das des Finanzministeriums. Einen Hackerangriff dieses Ausmasses habe sein Land noch nicht erlebt, sagte Verwaltungsminister Maras Dukaj. Mehrere Medien berichteten unter Berufung auf ein «informelles Briefing» der Nationalen Sicherheitsbehörde, die gesamte Infrastruktur, einschliesslich der Strom- und Wasserversorgung, sei gefährdet.
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