11.03.2014, 18:50 Uhr

Big Data Analytics richtig nutzen

Big-Data-Projekte lohnen sich: Der Nutzen ist viel grösser, als erwartet. Aber die Probleme werden gerne unterschätzt. Die Highlights des brandaktuellen "Big Data Analytics Survey 2014".
Diese Benefits können Sie mit Big-Data-Analytics erzielen.
Der Anspruch an Big Data Analytics ist wahnsinnig hoch. Aber was kommt am Ende wirklich dabei heraus? Um das herauszufinden, befragte das Business Application Research Centre (BARC) 370 Unternehmen aus Deutschland, der Schweiz und Österreich. Das erstaunliche Ergebnis: Wer erst einmal mit Big Data Analytics loslegt, wird belohnt. Der erzielte Nutzen übertrifft bei weitem die Erwartungen (siehe Grafik rechts). Aber auch Probleme und Herausforderungen werden leider signifikant unterschätzt.

38 Prozent mit höheren Umsätzen

BI-Papst Carsten Bange, Chef des BARC, diskutierte auf der CeBIT mit fünf Journalisten die Resultate seines brandaktuellen "Big Data Analytics Survey 2014". Unter "Big Data Analytics" versteht Bange die Erfassung, Aufbereitung und Analyse polystrukturierter Daten. 30 Prozent der 370 Teilnehmer haben diese Technologie bereits in ihre Unternehmensprozesse integriert oder haben erste Pilotprojekte gestartet. Und das hat sich für sie ausgezahlt. 45 Prozent haben ihre Prozesskosten reduziert, 38 Prozent ihren Umsatz erhöht. Ausserdem sind die Big-Data-Analysen besser, detaillierter und performanter geworden. 
Die Ergebnisse der Studie sind jedoch Ansporn und Warnung zugleich. Denn die Herausforderungen, die mit der Implementation einer Big-Data-Lösung einhergehen, wurden nahezu von allen Studienteilnehmern signifikant unterschätzt. Das zeigt der Vergleich mit den Umfrageresultaten des letzten Jahres. "Die Fachabteilungen haben zwar viel Prozess-Knowhow, aber nur wenig Daten-Knowhow", sagt Bange. Hier klafft zwischen Wunsch und Realität die grösste Lücke. Auch die Kosten etwa für zusätzliches Personal, das eine Big-Data-Lösung erfordert, wurden durch die Bank zu niedrig angesetzt. Ganz wichtig: 40 Prozent versäumen es ausserdem, sich vorab überzeugende Use Cases für ihr Unternehmen zu überlegen. Der Erfolg von Big-Data-Analytics wird durch diese Fehleinschätzungen und Versäumnisse schnell in Frage gestellt (siehe Grafik oben links).

Top-Benefits von Big Data

Zwei Drittel der Teilnehmer setzt Big-Data-Analytics für die Markt- und Wettbewerbsanalyse ein. Aber auch eine schnelle, automatische Preisanpassung ist ein starker Motivationsgrund. Big-Data-Unternehmen wollen Kunden mit dem grössten Wertpotenzial identifizieren, ihre Marketing-Kampagnen und Verkaufsangebote optimieren oder ihre Vertriebsplanung präzisieren. Offensichtlich, so die Studienresultate, gelingt das in der Regel auch. Firmen realisieren ihre Big-Data-Projekte gerne mit dem, was sie bereits haben: Relationale Datenbanken und Standard-BI-Werkzeuge. Allerdings scheint ein Boom der analytischen Datenbanken bevor zu stehen. Denn 41 Prozent planen in Zukunft deren Einsatz - der höchste erreichte Wert. Zu den analytischen Datenbanken zählen Lösungen wie SAP Hana, Hewlett-Packard Vertica, IBM Netezza oder die Produkte von Exasol.



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