27.07.2015, 14:53 Uhr

Wie sich Laien im Web schützen. Und was IT-Experten davon halten.

Laien und Experten haben gemäss einer Studie unterschiedliche Ansichten von Online-Schutz. Schafft es die Branche also nicht, ihre Vorstellungen zu kommunizieren?
Wer heute Tipps zum Schutz seiner Online-Aktivitäten sucht, wird im Internet schnell fündig. Doch sind alle dieser «Best-Practice-Beispiele» nützlich? Und schafft es die Sicherheitsgemeinde, ihr Zielpublikum zu erreichen? Google wollte es herausfinden und befragte 231 sogenannte «Sicherheitsexperten» und 297 «Laien». Jeder Teilnehmer wurde gebeten, drei Praktiken aufzuführen, mit denen er sich im Internet schützt. Wie von Google erhofft, antworteten die beiden Gruppen sehr unterschiedlich. Nur eine Massnahme zum Passwort-Schutz taucht in beiden Listen auf.
Top-5-Sicherheitspraktiken von Experten 
  1. Software-Updates installieren
  2. Unterschiedliche Passwörter für verschiedene Dienste nutzen
  3. Zwei-Faktor-Authentifizierung nutzen
  4. Starke Passwörter nutzen 
  5. Einen Passwort-Manager gebrauchen
Top-5-Sicherheitspraktiken von Laien 
  1. Antiviren-Software verwenden
  2. Starke Passwörter nutzen 
  3. Passwörter häufig ändern
  4. Nur bekannte Webseiten besuchen 
  5. Keine persönlichen Informationen teilen
Beiden Gruppen ist gemein, dass sie hohen Wert auf Passwortschutz legen. Während die Laien auf starke Passwörter und häufige Änderungen setzen, verlassen sich die Experten auf Passwort-Manager. 73 Prozent von ihnen nutzen ein Tool, das alle Passwörter eines Nutzers an einem Ort speichert. Bei den Laien sind es lediglich 24 Prozent. Google schreibt, dass diese Diskrepanz durch fehlendes Wissen über die Vorteile der Methode hervorgerufen wird. Oder wie ein Laie sagte: «Ich versuche, mir mein Passwort zu merken. Denn meinen Kopf kann man nicht hacken.» Das gleiche Bild ergibt sich beim Installieren von Software-Updates. 35 Prozent der Experten tun dies, bei den Laien sind es lediglich 2 Prozent. Hingegen gaben 42 Prozent der Laien und lediglich 7 Prozent der Experten an, dass die Verwendung einer Antiviren-Software zu ihren drei wichtigsten Sicherheitsprioritäten gehört. Experten erkennen zwar die Vorteile von Antiviren-Software an, geben in der Studie jedoch zu bedenken, dass sich Nutzer dadurch in trügerischer Sicherheit wiegen könnte. Google bilanziert, dass es bei der Kommunikation und der Priorisierung von Best-Practice-Beispielen grosses Verbesserungspotenzial gibt. Vor allem die grosse Mehrheit der Laien zu erreichen, würde eine grosse Herausforderung darstellen.



Das könnte Sie auch interessieren