14.08.2013, 16:22 Uhr
Erstes Ubuntu-Handy via Croudsourcing
Das neue Ubuntu Edge wird leistungsfähiger und preiswerter als iPhone 5 und Galaxy S4. Ubuntu-Gründer Shuttleworth greift zu einem unkonventionellen Finanzierungsmodell. Jeder kann sich beteiligen.
Die Open-Source-Software Ubuntu war immer schon mehr als ein Betriebssystem. Sie ist eine Vision: Die Nutzer entscheiden über technische Innovationen. Nicht Apple, das den Sourcecode seines iPhone 5 am liebsten im Hochsicherheitstresor der Bank von England einschliessen würde, und auch nicht Samsung mit seinem Galaxy S4.
Das erste Open-Source Smartphone "Ubuntu Edge" soll etwas ganz Grosses und ganz Anderes werden: doppelt so viel Speicher (128 GByte) wie das iPhone 5, doppelt so viel RAM (4 GByte) wie das Galaxy S4, leistungsfähigere Batterien, dual-boot-fähig, mit Saphir-Kristall-Display und Stereo-Kopfhörern - und das alles auch noch preiswerter als die Geräte der Platzhirschen Samsung und Apple (siehe Grafik unten). Das neue Ubuntu Edge soll 695 US-Dollar kosten und im Mai 2014 auf den Markt kommen. Es ist Smartphone und PC in einem Gerät (Computerworld berichtete). Ubuntu Edge kann sowohl mit Ubuntu Phone OS als auch mit Android gestartet werden und lässt sich durch den Anschluss an einen Monitor in einen vollwertigen PC verwandeln. "Ubuntu Edge ist das ultimative Konvergenzegrät und stellt die bestehenden Konzepte für PCs und Smartphones auf den Prüfstand", sagt Mark Shuttleworth, Gründer des Ubuntu-Entwicklers Canonical.
Innovativ durch Crowdsourcing
Um seine Vision Wirklichkeit werden zu lassen, setzt Shuttleworth ein noch unkonventionelles Finanzierungsmodell ein: Crowdsourcing. Ziel der Crowdsourcing-Kampagne Indiegogo ist es, innerhalb von 30 Tagen für eine limitierte Produktionsserie von 40.000 Ubuntu-Edge-Geräten die insgesamt benötigten 32 Millionen US-Dollar einzusammeln.Indiegogo ist bereits online. Innerhalb von 7 Stunden und 59 Minuten generierte Shuttleworth damit 2 Millionen US-Dollar. Laut Canonical hat sich auch die Nachrichtenagentur Bloomberg mit einem Gerätekontingent von 80 Exemplaren beteiligt. Wer heute 695 Dollar einsetzt, bekommt im Mai 2014 ein fabrikneues Ubuntu Edge zugesandt. Für den Fall, dass die 32 Millionen nicht zusammenkommen, erhalten die Crowdsourcing-Investoren ihren Einsatz von 695 Dollar rückerstattet, verspricht Canonical.