13.11.2014, 17:00 Uhr

Handy-Apps als Vorbild fürs Business

Geschäftsanwendungen halten nicht mehr mit dem Business schritt. Den Programmen will CA künftig Beine machen. Auch Smartphone-Apps nimmt eine Lösung unter die Lupe.
Das vernetzte Auto signalisiert der Garage künftig selbständig, wenn Reifen gewechselt werde müssen
Mike Gregoire hat in den 90-er Jahren selbst Software programmiert. Teilweise hat ihn seine Arbeit frustriert, denn bis eine neu entwickelte Funktion auf den Markt kam, dauerte es Jahre. Gregoire ist heute CEO von CA Technologies. In der durch Smartphones und Mobil-Apps geprägten Welt weiss er, dass Programmierer heute nicht mehr jahrelang Zeit haben für Updates und neue Versionen – nicht einmal zehn Monate sondern vielleicht eher zehn Tage. Denn Tempo ist in der heutigen Realität kein Wettbewerbsvorteil mehr, sagte Gregoire an der Kundenmesse «CA World» in Las Vegas.
Die Verbraucher und auch Firmenmitarbeiter erwarten, dass die Geschäftsanwendungen mit dem Tempo der Smartphone-Apps schritthalten. Dieses Ziel können laut Gregoire die IT-Abteilungen nur erreichen, wenn sie in allen Phasen des Application Lifecycles schneller würden. Dabei will CA den Informatikern (natürlich) helfen. An dem Anlass wurden unter anderem Service Virtualization 8.0 mit automatisierten Testumgebungen und Release Automation 5.5 mit einer aktualisierten Integrationsbibliothek für Drittanbieterlösungen lanciert.

App ruiniert den Ruf

Wenn die Apps dann schneller in Betrieb sind und Updates rascher bereitgestellt werden, können Firmen neue Geschäftsbereiche erschliessen, schlug Gregoire vor. Zum Beispiel liessen sich via Smartphone-App neue Kundengruppen ansprechen. Diese Übung will natürlich aber adäquat geplant und penibel geprobt sein. «Früher konnten nur die Verkäufer im Ladengeschäft den Ruf eines Markenanbieters beschädigen. Heute genügt eine App», weiss der CEO. Für das App-Testing nimmt CA neu das Produkt Mobile App Analytics ins Portfolio auf. Die Lösung misst Nutzung und Performance von Smartphone- sowie Tablet-Apps unter realen Bedingungen. Der Anbieter verspricht, dass auch Laufzeiten von Anfragen innerhalb einer App durch die gesamte Infrastruktur und zurück geprüft und optimiert werden können. Denn die Gefahr, durch minderwertige Apps die Kunden zu vergraulen, ist nach Aussage Gregoires gross: «Jeder dritte Verbraucher verschwindet für immer, wenn eine App nicht performant arbeitet.» Die Minderleistung strahle dann ebenfalls auf die Marke aus.

Wenn das Auto mit der Fabrik spricht

Automarken werden nach Ansicht von Bjarne Rasmussen, Chief Technology Officer EMEA bei CA, sich in Zukunft nicht mehr nur auf die Fahrzeugproduktion beschränken. Vernetzte Autos können den Herstellern über das Internet mitteilen, wenn sie einen Defekt befürchten oder zur Wartung in die Garage müssen. Für solche Szenarien sind die teilweise selbstentwickelten IT-Systeme von Industriekonzernen oftmals nicht ausgelegt, sagte Rasmussen der Computerworld. Hier soll die im Zuge der Übernahme von Layer 7 erworbene Technologie nützlich sein, so der CA-Manager. Mit dem Produkt API Gateway lassen sich nach den Worten von Rasmussen die Backend-Systeme von Unternehmen für Externe öffnen. «APIs sind künftig eine Möglichkeit für Partner und Kunden mit den Anwenderunternehmen zu kommunizieren», erklärt er. Das Gateway funktioniere dabei auch als «virtueller Türsteher», dem der Datenlieferant vorgeben kann, welche Informationen ein Empfänger abholen darf. Eine fertige Anwendung von API Gateway ist die Sicherheitsplattform Samsung Knox: Via Android-Smartphones können Unternehmensanwender auf die Backend-Systeme ihrer Firma zugreifen. Die Authentifizierung an der Unternehmensinformatik soll per Single Sign On funktionieren. API Gateway kontrolliert und steuert dann, welche Ressourcen für den Mobile-Anwender verfügbar oder gesperrt sind.



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