Quartalszahlen
02.05.2018, 10:30 Uhr
Apple vermeldet ein Rekordquartal
Apple legte ein starkes zweites Quartal hin – auch weil sich das iPhone X nicht so schlecht verkaufte, wie von einigen Experten prognostiziert. Davon profitieren nun die Aktionäre des Tech-Konzerns.
Besser als erwartet: Das Geschäft mit dem iPhone X scheint doch nicht so schlecht zu laufen
(Quelle: Youssef Sarhan / Unsplash)
Die US-Steuerreform bringt Apple-Aktionären einen Geldregen: Der iPhone-Konzern schüttet über einen Aktienrückkauf weitere 100 Milliarden US-Dollar aus. Zugleich blieb das von einigen Analysten erwartete Absacken der iPhone-Verkäufe im vergangenen Quartal aus. Das teure iPhone X war dabei das bestverkaufte Apple-Telefon. Das brachte Apple einen Quartalsgewinn von 13,8 Milliarden US-Dollar ein, nach gut elf Milliarden im Vorjahresquartal.
Zuletzt hatten einige Marktbeobachter schlechtere Zahlen befürchtet, nachdem einige Zulieferer schwache Prognosen abgegeben hatten. Es wurde auch immer wieder spekuliert, das über 1000 Franken teure iPhone X verkaufe sich nach einem ersten Schub im Weihnachtsgeschäft schwach. Jetzt betonte Tim Cook, das iPhone X sei das am besten verkaufte Apple-Telefon in jeder Woche des Quartals gewesen. Und im schwierigen chinesischen Markt sei es insgesamt die Nummer eins unter verschiedenen Smartphone-Modellen gewesen.
Umsatz wächst auf 61,1 Milliarden US-Dollar
Der durchschnittliche iPhone-Verkaufspreis erreichte dadurch 728 US-Dollar. Er lag damit zwar unter dem Rekord von 796 US-Dollar aus dem Weihnachtsquartal – aber vor einem Jahr lag der Durchschnittspreis noch bei 655 US-Dollar. Apple heimst damit den Grossteil der Gewinne im gesamten Smartphone-Geschäft ein.
Apple verkaufte insgesamt 52,2 Millionen iPhones. Das waren drei Prozent mehr als ein Jahr zuvor und in etwa so viele wie im Schnitt von Analysten erwartet. Der Umsatz wuchs in dem Ende März abgeschlossenen zweiten Geschäftsquartal um 16 Prozent auf 61,1 Milliarden US-Dollar. Die Aktie, die in den vergangenen Wochen angesichts der Sorgen um den iPhone-Absatz unter Druck stand, legte im nachbörslichen Handel zeitweise um rund vier Prozent zu.
Der Umsatz in der Rubrik andere Produkte stieg im Jahresvergleich um 38 Prozent auf 3,95 Milliarden US-Dollar. Dazu dürfte der vernetzte Lautsprecher HomePod seinen Beitrag geleistet haben. Zugleich waren die Erlöse aber um 28 Prozent niedriger als im Weihnachtsquartal mit laut Analysten sehr starken Verkäufen der Apple Watch. Der Konzern nennt keine Absatzzahlen zu beiden Geräten.
Im Service-Geschäft mit Diensten wie Apple Music oder dem Speicherdienst iCloud stiegen die Erlöse um 31 Prozent auf 9,2 Milliarden US-Dollar. Verschiedene Apple-Angebote hätten mittlerweile 270 Millionen zahlende Abo-Kunden, sagte Konzernchef Tim Cook.
Steuerreform trägt Früchte
Apple bringt den Grossteil seiner Auslandsreserven von zum Schluss fast 270 Milliarden US-Dollar in die USA zurück, weil die Steuerreform dafür deutlich geringere Abgaben vorsieht als bisher. Es wurde bereits erwartet, dass der Konzern damit eine grosszügige Ausschüttung an die Aktionäre plant. Bisher addierten sich Apples Ausschüttungen an Aktionäre über Rückkäufe und Dividenden auf 300 Milliarden US-Dollar.
Allein im vergangenen Quartal kaufte Apple Aktien im Wert von 23,5 Milliarden US-Dollar zurück. Diese Massnahme treibt üblicherweise den Aktienkurs hoch. Und Finanzchef Luca Maestri betonte, dass Apple die Aktie weiterhin für unterbewertet halte und eher zu Rückkäufen statt höheren Dividenden tendiere.
Apple hat jetzt noch insgesamt Geldreserven von 267,2 Milliarden US-Dollar und 110 Milliarden US-Dollar Schulden. Der Konzern hatte sich in den vergangenen Jahren Geld für Dividendenzahlungen geliehen – weil das billiger war, als die bisherige US-Steuer von 35 Prozent auf Auslandsgewinne zu zahlen. Erklärtes Ziel ist, die Reserven auf Dauer nur auf Höhe der Schulden zu halten.