Auf KI getrimmt
28.08.2024, 09:12 Uhr
Klapphandy Motorola Razr 50 Ultra im Test
Das Motorola Razr 50 Ultra ist ein edles Klapphandy mit Top-Ausstattung. Nebst vielen KI-Funktionen bietet das Android-14-Modell auch enormes Tempo. Der Test.
Das steckt im Motorola Razr 50 Ultra drin: Das Android-14-Klapphandy ist mit dem Snapdragon-8s-Gen-3-SoC (Kürzel «SoC» steht für System on a Chip) ausgestattet, der verbaute Akku hat eine Kapazität von 4000-mAh-Akku. Ausserdem an Bord sind eine 5-W-Reverse- und 15-W-Wireless-Charging-Funktion. Die Speicherkapazität des Android-Modells beläuft sich auf 512 GB, der Arbeitsspeicher wird mit 12 GB angegeben. Unser Flip-Testmodell (188 Gramm) liegt gut in der Hand, besitzt ein Innen- wie auch Aussendisplay. Das Aussendisplay (halbseitig, unten mit Kunststoff) löst mit 4,0 Zoll (1272 x 1080 Bildpunkte, 165 Hz) auf, der innere Hauptbildschirm misst beim Ultra 6,9 Zoll (2640 x 1080 Bildpunkten, 165 Hz). Unserer Meinung nach verleiht der Kunststoff unten dem Handy eine Griffigkeit, aber er könnte nach einiger Zeit der Benutzung, seinen Charme verlieren und abgegriffen aussehen.
Zum besseren Schutz stattet der Hersteller das Handy mit Corning-Gorilla-Glass in der Variante Victus aus, um das Display vor Stürzen und Kratzern zu schützen. Dank der IP65-Norm können die Modelle bis zu 30 Minuten lang in 1,5 Meter tiefes Wasser eintaucht werden. Hand angelegt hat Motorola zudem auch am Scharnier, womit sich die Modelle angenehmer mit einer Hand auf- und zuklappen lassen sollen. Zudem lassen sich mit dem Handy eine Vielzahl von «Flex View»-Positionen bewerkstelligen – für verschiedene Foto- und Videomöglichkeiten: etwa für «Handsfree»-Aufnahmen bis hin zu verschiedenen Camcorder-Modis. Ein Beispiel: Für spontane Fotoshootings gibt es jetzt Photo Booth für die externe und interne Kamera, mit der beispielsweise vier Fotos zu einer Collage zusammengefügt und sofort geteilt werden können.
Scharniermechanismus (zu) filigran
Im Praxistest sind wir mit der Motorola-Scharnierlösung nicht ganz einverstanden: Ja, sie fällt ausgesprochen filigran aus, aber für unseren Geschmack etwas zu filigran. Gerade, wenn das Handy häufig auf- und zugeklappt wird, kann das beim Motorola-Handy durchaus seine Spuren hinterlassen. Bei unseren entsprechenden, mehrmaligen Klapptests konnten wir bereits eine leichte Welle an der Falzmitte spüren. Das muss konkret noch nichts heissen, da dies, über kurz oder lang, bei jedem Klapphandy eine mögliche Schwachstelle ist.
Prima: Darüber hinaus können Anwender die Handys direkt über das externe Display auf die Gemini-App von Google zugreifen. Durch das Gedrückt halten der Einschalttaste wird Gemini aufgerufen und kann etwa bei der Erstellung einer Reiseroute mit beliebten Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten unterstützen. Und: Motorola schenkt Razr-Nutzern drei Monate lang den kostenpflichtigen Gemini Advanced – mit Zugriff auf die leistungsfähigeren KI-Modelle von Google, sowie eine 2 Terabyte grossen Cloud-Speicher und Gemini in bevorzugten Google-Apps wie Gmail oder auch Docs. Ebenfalls neu auf dem externen Display ist der Zugriff auf Google Photos, womit sich Bilder und Videos schnell teilen, ansehen, löschen oder favorisieren lassen. Für Musik-Fans gibt es ein spezielles Spotify-Panel für einfacheres Handling, so Motorola.
Kamerasystem, Tempo und Fazit
Das Motorola Razr-50-Ultra-Handy verfügt über ein hochauflösendes 50-Mpx-Hauptkamerasystem mit «moto-ai»-Kamerafunktionen und KI-gestützten Bearbeitungsfunktionen von Google Photos. Mit dem 50-Mpx-Teleobjektiv können Nutzer den 2-fachen optischen Zoom nutzen. Spannend sind die Reihe von KI-gesteuerten Kamerafunktionen: Davon profitieren sollen u.a. die adaptive Bildstabilisierung, ganz praktisch schnelle Action-Aufnahmen, Belichtungszeiten oder auch der digitale Zoom.
Zur Qualität der geschossenen Fotos: Auch hier gilt, wie bei Samsungs Galaxy Z Flip6: Gegenüber einem Dreifach-Kamerasystem fällt das des Razr 50 Ultra zwar ein wenig ab, die geschossenen Fotos können sich aber durchaus sehen lassen. Sobald allerdings die Lichtverhältnisse von optimal zu «durchwachsen» (Dämmerung etc.) wechseln, lässt die Bildqualität sichtbar nach.
Sattes Tempo: Bei unseren Leistungstests erreicht das Modell eine gutes bis sehr gutes Ergebnis: Beim Geekbench 6 schafft das Razr 50 Ultra ein Single-Core-Score von 1969 Punkten, beim Multi-Core-Score sind es 5069 Punkte, die als Abschluss zu Buche stehen. Beim 3DMark Wild Life Extreme blieben als Schlussergebnis 3195 Punkte (19.13 fps) stehen.
Spannende KI-Funktionen und Fazit
Wie bereits erwähnt, sind gerade die KI-Funktionen eine interessante Zugabe für das Handy. Auch weil sich solche Handys zusammenklappen respektive in verschiedenen Modi aufstellen lassen, können Doppeldisplay-Handys viel von den implementierten KI-Features profitieren. Daneben gibt es bei den Handys aber auch jede Menge an KI-Software. Die entsprechende KI-Zentrale nennt Motorola «Moto-AI». Dahinter verbergen sich KI-Software respektive Funktionen, die Anwender vor allem beim Nutzen der Klapphandys clever assistieren sollen: «Rapid Recap» soll für den Anwender Benachrichtigungen automatisch zusammenfassen. «Pay Attention» ermöglicht eine sofortige Aufzeichnung von Gesprächen, eine automatische Transkription und deren Zusammenfassung. «Remember This» hält Live-Momente oder Bildschirminformationen fest und speichert sie automatisch. Sowohl «Pay Attention» als auch «Remember This» speichern die Informationen im neuen Memory Vault zum schnellen Abruf der Daten.
Fazit: Das Motorola Razr 50 Ultra hinterlässt einen gemischten Eindruck. Tempo seitig spielt es im Konzert der Grossen mit. Der Klappmechanismus sieht fast schon zu filigran aus.
Testergebnis
Ausstattung, Formfaktor, Tempo, Bedienung
Klappscharnier
Details: 5G-Klapphandy, AMOLED, 417 ppi, Aussen-/Innen-Display: 6.9/4.0 Zoll (2640 x 1080/1272 x 1080), Qualcomm Snapdragon 8s Gen 3 (Achtkern), Android 14, 512 GB, 12 GB RAM, 4000 mAh, Zweifach-Kamera-System (50/50 Mpx), 2fach opt. Zoom, Wi-Fi 7, USB C, Dual SIM, IPX8, 188 Gramm, 17,1 x 7,4 x 0,7 cm (L x B x H) 2 Jahre Bring In
Preis: Fr. 1199.-
Infos: