Logistik 13.09.2023, 08:31 Uhr

Otto setzt auf Roboter der Firma Boston Dynamics

Otto holt sich Roboter der US-Firma Boston Dynamics. Die Palette reicht dabei von Modellen, die zum Beispiel Container entladen können, bis hin zu vierbeinigen «Spot»-Robotern, die Tunnel inspizieren, Geräte-Anzeigen ablesen und Gas- oder Druckluft-Lecks entdecken.
(Quelle: Sebastian Christoph Gollnow/dpa)
Der Handelskonzern Otto will seine Logistik mit Robotern der US-Firma Boston Dynamics effizienter machen. So werde die Otto Group an 20 Standorten Roboter des Modells «Stretch» einsetzen, die zum Beispiel Container entladen könnten, sagte Vorstand Kay Schiebur in einem Mediengespräch.
Ausserdem sollen in den kommenden 24 Monaten an zehn Standorten die vierbeinigen «Spot»-Roboter genutzt werden, die an einen grossen Hund erinnern. Sie werden für Otto unter anderem Tunnel inspizieren, Geräte-Anzeigen ablesen und am Geräusch Gas- oder Druckluft-Lecks entdecken.
Das Entladen von Containern sei aktuell ein Flaschenhals in der Logistik, sagte Schiebur. «Zu bestimmten Stosszeiten im Jahresverlauf passiert es, dass 60, 70 oder bis zu 100 Container darauf warten, entladen zu werden», sagte er.

Humanoide Roboter

Boston Dynamics ist ein Vorreiter der Roboter-Entwicklung, der zeitweise Google gehörte und vor drei Jahren vom südkoreanischen Autobauer Hyundai übernommen wurde. Im Netz sind seit Jahren Videos populär, die Fähigkeiten der Maschinen von Boston Dynamics demonstrieren. Für besonderes Aufsehen sorgt neben «Spot» der humanoide Roboter «Atlas», der auf zwei Beinen laufen und Lasten tragen kann.
Otto wolle mit der Zeit auch «Atlas»-Roboter einsetzen, sagte der für Logistik zuständige Vorstand Schiebur. Zur Otto Group gehört neben Versandhandelsmarken unter anderem auch der Paketdienst Hermes. «Atlas» habe den Vorteil, stark und mobil zu sein – und zwei Hände zu haben, sagte Boston-Robotics-Chef Robert Playter. Er schränkte zugleich ein, dass bis zur Vermarktung des Roboters noch einige Zeit vergehen werde.
«Stretch» unterdessen besteht vor allem aus einem grossen Greifarm mit Saugnäpfen, der Kartons bis zu einem Gewicht von 23 Kilogramm bewegen kann. Seine erste Aufgabe ist, Waren aus dem Container zu holen und auf ein Laufband zu legen. Mit der Zeit solle er aber auch zum Beispiel Paletten be- und entladen, sagte Playter. Otto und Boston Dynamics wollen auch bei der Entwicklung kooperieren. Der Roboter-Anbieter will unter anderem seine Software zur visuellen Erkennung von Objekten verbessern.
Schiebur betonte, Otto wolle Roboter auf breiter Front einsetzen und habe bereits mehr als 100 potenzielle Nutzungsszenarien ausgemacht.


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