Referenzmodell
20.06.2023, 20:25 Uhr
Notrufsystem der Schweiz soll zuverlässiger werden
Das Notrufsystem in der Schweiz soll nach verschiedenen Ausfällen in der Vergangenheit zuverlässiger werden. Das Risiko von Ausfällen soll verringert und die Verfügbarkeit für die Bevölkerung erhöht werden, wie das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) mitteilte.
Um das System der Notfallnummern wie die 117, 118 oder 144 zu verbessern, wurde im Auftrag des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) und der Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren ein Referenzmodell entwickelt.
Notrufe sollen demnach in erster Priorität über ein Mobilfunkgerät (Handy) abgesetzt werden. Bei Ausfall eines Mobilfunknetzes übernehmen verfügbare Mobilnetze anderer Anbieter die Notrufübermittlung, was bei der Festnetztelefonie nicht der Fall ist. Zudem unterstützen bei Notrufen über Mobilfunknetze die Netzbetreiber die gerätebasierte Standortidentifikation und eine korrekte Zustellung an die sachlich und örtlich zuständige Notrufzentrale bereits heute.
Eine einzig für Notrufe bestimmte Rückfallebene bei der Notrufvermittlung sowie ein zusätzlicher redundanter Anschluss der Notrufzentralen durch einen zweiten Anbieter sollen die Verfügbarkeit des Notrufsystems weiter erhöhen. Für die verbindliche Umsetzung des Referenzmodells wird das Bakom eine Anpassung der Verordnung über Fernmeldedienste (FDV) vorbereiten.
2020 war es zu verschiedenen Ausfällen bei den Notrufen gekommen. In der Folge beauftragte die Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen des Ständerats den Bundesrat mit einer Motion, die Grundlage für eine technische Systemführerschaft im Bereich Notrufe zu schaffen.