Ein Grid für den Planeten
Ein Grid für den Planeten
Die Daten eines Experiments werden durch die Detektorelekt-ronik bereitgestellt, wobei jeder der über 100 Millionen Nachweiskanäle einzeln vermessen und kalibriert werden muss. Die Datenrate erfolgt hierbei mit rund einer Million GByte pro Sekunde. Um diesen Informationsfluss in technisch akzeptablen Grenzen zu halten, muss bereits «online» stufenweise eine erste Auswahl von Ereignissen getroffen werden. Die ausgewählten Reaktionen werden dann mit einer Rate von 5 GByte/s in lokalen Prozessorfarmen weiterverarbeitet und erneut aussortiert. Diese Rohdaten werden zunächst am Cern selbst rekonstruiert und dann in Universitäten und Forschungsinstituten der ganzen Welt analysiert. Dazu benötigt jedes einzelne Institut ein verteiltes Rechnersystem mit gewaltigen Datenspeichern, einer grossen Zahl von Workstations und einem Zugangssystem für zahlreiche Nutzer.
Die Grundlage des LHC-Computing bildet deshalb ein hierarchisches System mit verschiedenen Ebenen, so genannten Tiers. Das Modell sieht vor, dass die Speicherung der Experimentdaten und die Rekonstruktion am Tier-0-Zentrum beim CERN stattfindet. Die Analyse und die Durchführung von Ereignissimulationen sind Aufgabe der regionalen Tier-1-Zentren, gefolgt von nationalen Tier-2-Zentren, Institutsgrossrechnern (Tier-3) und lokalen Arbeitsplatzrechnern (Tier-4). Angesichts dieser Herkulesaufgabe verfolgen die Drahtzieher am Cern einen erfrischend pragmatischen Ansatz: «Was nötig ist, aber nicht existiert, erfinden wir einfach». So lautet die Devise an der Forschungseinrichtung, wo bereits das WWW erfunden wurde.
Die enormen Investitionen werden nicht zuletzt damit gerechtfertigt, dass das Grid-Computing für den LHC künftig auch als Modell für andere Wissenschafts- und Gesellschaftsbereiche dienen werde.
Die Grundlage des LHC-Computing bildet deshalb ein hierarchisches System mit verschiedenen Ebenen, so genannten Tiers. Das Modell sieht vor, dass die Speicherung der Experimentdaten und die Rekonstruktion am Tier-0-Zentrum beim CERN stattfindet. Die Analyse und die Durchführung von Ereignissimulationen sind Aufgabe der regionalen Tier-1-Zentren, gefolgt von nationalen Tier-2-Zentren, Institutsgrossrechnern (Tier-3) und lokalen Arbeitsplatzrechnern (Tier-4). Angesichts dieser Herkulesaufgabe verfolgen die Drahtzieher am Cern einen erfrischend pragmatischen Ansatz: «Was nötig ist, aber nicht existiert, erfinden wir einfach». So lautet die Devise an der Forschungseinrichtung, wo bereits das WWW erfunden wurde.
Die enormen Investitionen werden nicht zuletzt damit gerechtfertigt, dass das Grid-Computing für den LHC künftig auch als Modell für andere Wissenschafts- und Gesellschaftsbereiche dienen werde.
Michael Keller