Nach Rückrufdrohung
18.09.2023, 10:55 Uhr
Apple aktualisiert iPhone 12 in Frankreich
Apple lenkt ein: Der Konzern passt die Software beim iPhone 12 an, um einen Verkaufsstopp abzuwenden. Die Grenzwerte seien eigentlich eingehalten, so Apple – man folge aber Frankreichs Testmethode.
Apple wird nach der Rückrufdrohung für sein iPhone 12 in Frankreich die Software des Geräts in dem Land anpassen. Zugleich betonte der Konzern, dass die von einer Aufsichtsbehörde ermittelte Überschreitung von Grenzwerten für elektromagnetische Strahlung auf deren «spezielles Testprotokoll» zurückgehe.
Das Update solle die Testmethode berücksichtigen und sei nicht von Sicherheitsbedenken ausgelöst worden, teilte Apple mit. International sei anerkannt, dass das iPhone 12 alle Grenzwerte erfülle.
Die französische Behörde Agence nationale des fréquences (ANFR) hatte am Dienstag angeordnet, dass Geräte des drei Jahre alten Modells aus den Verkaufskanälen entfernt werden müssten. Wenn Apple die Werte nicht «so schnell wie möglich» mit einem Update korrigiere, müssten auch die in Frankreich im Umlauf befindlichen Geräte zurückgerufen werden, hiess es.
Grenzwerte überschritten
Die ANFR liess 141 Telefone in einem Labor darauf untersuchen, wie viel elektromagnetische Strahlung der Körper bei ihrem Betrieb aufnehme. Dabei sei festgestellt worden, dass beim iPhone 12 der Grenzwert für unmittelbaren Körperkontakt – etwa in der Hand oder in der Hosentasche – überschritten werde. Statt der maximal erlaubten 4 Watt pro Kilogramm seien es 5,74 Watt pro Kilogramm gewesen.
Den Grenzwert von 2 Watt pro Kilogramm für Strahlungswerte bei einem Abstand von 5 Millimetern zum Körper habe das iPhone 12 hingegen eingehalten, schrieb die ANFR. Er gilt für Situationen, in denen ein Telefon etwa in einer Jacke oder Tasche getragen wird.
In Deutschland sagte ein Sprecher der Bundesnetzagentur am Mittwoch, dass das Verfahren in Frankreich eine leitende Funktion für Europa insgesamt habe. «Wenn das Verfahren in Frankreich ausreichend weit fortgeschritten ist, würde die Bundesnetzagentur ein Verfahren für den deutschen Markt prüfen», sagte er.