20.09.2013, 13:26 Uhr
Steve Ballmers Gedanken zu Produkt-Portierung
Microsoft könnte doch ein Interesse daran haben, eine native, volle Office-Version für iOS und Android zu portieren. Andeutungen in diese Richtung gibt's vom Microsoft-Chef.
Werden neue Surface-Tablets und 2-in-1-Geräte mit Windows 8.1 den eingefahrenen Surface-Verlust wieder wett machen? Diese Frage könnte darüber entscheiden, ob Microsoft nun doch bald auf native Office-iOS- und Android-Versionen setzt
Nun verdichten sich Anzeichen auf eine offizielle Office-Version für iOS- und Android-Tablets. Das soll Ballmer gegenber Wall-Street-Analysten gestern gesagt haben. Als die Analysten während eines Webcasts gerade über Microsoft-Vorteile diskutierten, soll Ballmer nüchtern gesagt haben: «Wir stecken zur Zeit nicht unsere Köpfe in den Sand!» Es ging dabei um die Frage nach Ballmers Einstellung zum Portieren von Microsoft-Produkten auf andere Plattformen. «In diesem Zusammenhang arbeitet Microsoft gerade an allen denkbaren Dingen», sagte Ballmer weiter. Jedoch war nicht speziell die Rede von Office auf iOS und Android. Microsoft muss Gründe haben, um Office für Tablets vorerst noch Surface-exklusiv zu halten. Von der anderen Seite betrachtet, so die Wall-Street-Analysten, würde viel Geld für Microsoft brach liegen, wenn nun nicht bald doch auf andere Tablet-Betriebssysteme vollwertige Office-Versionen portiert würden.
Angst?
Analysten meinen, Microsoft fürchte sich ein wenig davor, beispielsweise iPad-Usern eine native Version zu liefern, was das Tablet-orientierte Windows 8 «entwerten» könnte. Allerdings: Weder das neue Microsoft-OS noch die ersten Surface-RT-Tablets brachten genau in diesem Segment die erwarteten Umstze fr Microsoft. Fakt ist: Microsoft will im Tablet-Bereich mit Windows-8.1-Optimierungen aufholen. Das versucht Microsoft im Moment vor allem mit Features wie neuen Bedienelementen. An der IDF in San Francisco konnte Computerworld selber auf vielen kommenden Tablet-Prototypen, die schon mit Windows 8.1 laufen, einen speziellen Switch-Modus erkennen, der beim Entfernen einer Bluetooth-Tastatur eingeblendete Bedienelemente der Tastatur und mehr Gesten ermöglichte. Die angekündigte Übernahme von Nokia und die bald anstehende zweite Generation an Surface-Tablets im Zusammenhang mit der firmeninternen Reorganisation verdeutlichen eine neue Microsoft-Geschäftsstrategie, die mit Sicherheit bald noch stärker auf den Tabletbereich abzielt. Trotz des Rückgangs des Personal Computers ist sich Ballmer immer noch sicher, dass Windows 8.1 auch Office-Produktiven noch «bedeutendere Verbesserungen gegenüber Windows 8» bieten werde. Für Ballmer seien Tablets die erste Wahl, wenn es um Content-Konsum gehe, während PC nach wie vor das Gerät der Wahl bleibe, wenn der produktive Nutzen wichtiger sei.