Windows 10 Enterprise
28.07.2020, 09:58 Uhr
Microsoft gibt Unternehmen mehr Kontrolle über Telemetriedaten
Microsoft geht mit einer neuen Vorschau-Version für Windows 10 Enterprise an den Start. Dabei geht es vor allem darum, die Unternehmen als «Data Controller» im Bereich Telemetriedaten einzusetzen. Der Software-Konzern selbst will nur noch als «Data Processor» auftreten.
Firmenanwender von Windows 10 erhalten mehr Kontrolle über die Telemetriedaten, die das Betriebssystem an Microsoft schickt
(Quelle: Wachiwit / shutterstock.com)
Microsoft will seinen Business-Kunden mehr Kontrolle über die sogenannten Telemetriedaten erlauben. Die Daten sollen zwar weiterhin in Azure gespeichert werden, die Unternehmen sollen jedoch fortan selbst darüber bestimmen können. Damit sollen die Kunden die Möglichkeit bekommen, die Daten an den geltenden Regeln der DSGVO auszurichten.
Microsoft erhebt Telemetriedaten seiner Window-10-Nutzer seit der Veröffentlichung des Betriebssystems. Dabei handelt es sich grob gesagt um Analysedaten, die die Redmonder - laut eigener Aussage - dazu verwenden, die Software zu verbessern und mögliche Probleme damit schneller erkennen und beheben zu können. Die Übermittlung dieser Daten konnte bisher nur teilweise eingeschränkt, nicht aber vollständig unterbunden werden. In der Vergangenheit hatten Kritiker immer wieder Zweifel aufkommen lassen, ob die Daten dem geltenden Datenschutzrecht entsprechen.
Die Redmonder haben bereits mehrfach am Umgang mit den Telemetriedaten nachgebessert. Unter anderem wurden dem Nutzer verschiedene Einstellungsmöglichkeiten bereitgestellt, in welchem Umfang die Daten erhoben werden dürfen.
Kunden werden zu «Data Controller»
Fortan will Microsoft nur noch als «Data Processor Service» auftreten, wie es in der Vorschau-Version heisst. Die Funktion des «Data Controllers» soll die jeweilige Firma selbst übernehmen. Konkret geht es um die Business-Variante Windows 10 Enterprise.
Mit der Preview können Unternehmen austesten, ob die neuen Einstellungsmöglichkeiten im Bereich Telemetriedaten-Übermittlung für das jeweilige Unternehmen von Vorteil sind. Möchte ein Unternehmen die Kontrolle über die Analysedaten nicht selbst übernehmen, besteht auch weiterhin die Möglichkeit, diese Aufgabe den Redmondern zu überlassen. Wann Microsoft das offizielle Release plant, ist noch nicht bekannt.
Dieser Schritt von Microsoft ist sicherlich auch dahingehend gut, das Vertrauen europäischer Unternehmen in den Software-Konzern zu stärken. Nicht zuletzt die DSGVO hat Unternehmen dazu veranlasst, genauer zu überprüfen, was mit den eigenen Daten geschieht. Die Redmonder haben zwar bereits mehrfach mitgeteilt, wie die Telemetriedaten gehandhabt und zu welchem Zweck diese erhoben werden, wie und was genau übermittelt wird, ist bis dato allerdings nur schwer nachzuvollziehen.