Ein Viertel war Opfer 08.12.2020, 10:07 Uhr

Home-Office-Welle in Schweizer KMU führt zu Cyberkriminalität

Schweizer KMU sind mit den Herausforderungen rund um Home Office gut zu Schlage gekommen. Allerdings haben Cyberkriminelle die Situation ausgenutzt, zeigt eine aktuelle Studie.
Die Umstellung auf Home-Office-Betrieb ist den Schweizer KMU gut gelungen. Es hapert aber noch an der Beurteilung der damit einhergehenden Cyberrisiken
(Quelle: Pixabay)
Dank moderner Infrastruktur und ortsunabhängigen Tätigkeiten konnten zwei Drittel der Schweizer KMU rasch auf den Corona-Lockdown reagieren und in vielen Fällen problemlos auf die Arbeit im Home Office umstellen. Nachdem Anfang 2020 im Schnitt 10 Prozent der Beschäftigten vorwiegend von zuhause aus arbeiteten, taten dies während des Lockdowns fast viermal so viele. Nach dem Lockdown gingen die Zahlen zwar wieder zurück, mit 16 Prozent der Beschäftigten im Heimbüro ist der Anteil im Vergleich zum Beginn des Jahres aber um 60 Prozent gestiegen.
Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Marktforschungsinstituts GFS-Zürich. Dieses befragte im Auftrag des Branchenverbands Digitalswitzerland, dem Versicherer Mobiliar, dem Nationalen Zentrum für Cybersicherheit (NCSC), der Hochschule für Wirtschaft der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) und der Schweizerischen Akademie der Technischen Wissenschaften (SATW) von August bis Oktober 2020 503 CEOs von kleinen Unternehmen (4 bis 49 Mitarbeitende) in der deutsch-, französisch- und italienischsprachigen Schweiz.

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Schweizer KMU im Home Office - Ergebnisse der Studie von GFS-Zürich

Cyberrisiken werden unterschätzt

Während Schweizer KMU Flexibilität beweisen, werden die Risiken von Homeoffice und Digitalisierung von vielen unterschätzt. Dies obwohl bereits ein Viertel der Schweizer KMU Opfer eines folgenschweren Cyberangriffs war. Diese können schwerwiegende Folgen haben: So trug von den schweizweit ca. 38'250 angegriffenen KMU trug rund ein Drittel (12’930 KMU) einen finanziellen Schaden davon und jeder zehnte Angriff hatte einen Reputationsschaden und/oder den Verlust von Kundendaten zur Folge.
Präventive Massnahmen werden angesichts dieser Zahlen zu selten ergriffen: Trotz der häufigen Cyberattacken hat nur jedes zweite KMU einen Notfallplan für die Sicherstellung der Geschäftsfortführung und rund zwei Drittel führen weder regelmässige Mitarbeiterschulungen durch, noch haben sie ein Sicherheitskonzept im Unternehmen implementiert.
Die Studie zeigt schliesslich, dass dem Thema «Risikofaktor Mensch» zu wenig Beachtung geschenkt wird. denn nur knapp die Hälfte (47 Prozent) der CEOs gaben an, über sicherheitsrelevante Themen gut informiert zu sein. Noch drastischer ist das mangelnde Bewusstsein dafür, selbst Opfer eines Cyberangriffes zu werden: Nur gerade 11 Prozent schätzen das Risiko, durch einen Cyberangriff einen Tag ausser Gefecht gesetzt zu werden, als gross ein.

Zwei Drittel der Schweizer KMU gelang die Home-Office-Umstellung

Während sich in Sachen Cybersecurity noch Baustellen zeigen, haben die Schweizer KMU die Umstellung auf den Home-Office-Betrieb gut meistern können. So schöpften die helvetischen Kleinfirmen während des Lockdowns das Home-Office-Potential laut Studie aus. Zwar war für ein Drittel der KMU der Heimbürobetrieb während des Lockdowns aufgrund der ortsgebundenen Arbeit keine Option, die restlichen zwei Drittel konnten aber Arbeitsplätze dank der modernen Infrastruktur ohne nennenswerte Probleme ins Home Office verlegen.
So hat sich die Zahl der Mitarbeitenden im Home Office während des Lockdowns mit einem Anstieg von 10 Prozent auf 38 Prozent im Schnitt fast vervierfacht. Seitdem hat sich Heimbürobetrieb in vielen KMU etabliert und der Anteil der Angestellten, die von zuhause aus arbeiten, ist mit 16 Prozent ganze 60 Prozent höher als vor dem Lockdown.

Online-Konferenzen ohne Ende

Die Studie zweigt darüberhinaus ebenfalls auf, wie sehr Online-Konferenz-Tools hierzulande auf dem Vormarsch sind. Denn nach E-Mail und Telefon läuft die Kommunikation in KMU am häufigsten über private Kommunikationskanäle wie WhatsApp oder andere Messengerdienste.
Mit dem Lockdown sind vor allem Online-Konferenztools wichtiger geworden: Der Anteil virtueller Sitzungen ist von 9 Prozent auf 20 Prozent gestiegen und hat sich somit mehr als verdoppelt.

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Schweizer KMU im Home Office - Ergebnisse der Studie von GFS-Zürich










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