Sophos-Studie
18.07.2022, 14:57 Uhr
Bildungswesen besonders im Visier von Ransomware
Das Bildungswesen ist weltweit am härtesten von Ransomware betroffen, zeigt eine Studie von Sophos. Demnach leidet die Branche unter der höchsten Datenverschlüsselungsrate und der längsten Wiederherstellungszeit.
Cyberkriminelle nehmen weltweit Bildungseinrichtungen jeder Art zunehmend ins Visier für Attacken mit Ransomware. So waren im Jahre 2021 rund 60 Prozent der Schulen und Unis das Ziel von Angriffen, während diese Zahl im Jahr zuvor noch bei 44 Prozent lag. Dies zeigen Studienergebnisse, die der IT-Security-Spezialist Sophos im «The State of Ransomware in Education 2022» veröffentlicht hat. Die Resultate basieren auf den Erfahrungen von global 730 befragten Einrichtungen über den Zeitraum des zurückliegenden Jahres hinweg.
Im Vergleich zu anderen Sparten werden Bildungseinrichtungen besonders hart gebeutelt. So waren sie mit der höchsten Datenverschlüsselungsrate (73 %) im Vergleich zu anderen Sektoren (65 %) und der längsten Wiederherstellungszeit konfrontiert: 7 Prozent benötigten zwischen drei und sechs Monaten, um die Daten wiederherzustellen – fast doppelt so lange wie durchschnittlich in anderen Branchen oder Sektoren (4 %).
Fundgrube an persönlichen Daten mit wenig Schutz
«Schulen sind ein bevorzugtes Ziel für Angreifer, da sie über keine starken Sicherheitsvorkehrungen verfügen und eine wahre Fundgrube an persönlichen Daten sind», erklärt sich Chester Wisniewski, Principal Research Scientist bei Sophos, die Ergebnisse der Studie.
«Bildungseinrichtungen haben zudem eine geringere Wahrscheinlichkeit als andere, laufende Angriffe zu erkennen, was natürlich zu höheren Angriffserfolgen und Verschlüsselungsraten führt», fügt er an. Selbst wenn ein Teil der Daten wiederhergestellt werde, gebe es keine Garantie dafür, welche Daten die Angreifer zurückgeben, meint Wisniewski weiter.