Kameratest 19.08.2013, 17:33 Uhr

Lumia 1020 - iPhone 5 - Galaxy S4 - Motorola Moto X

Mit den meisten Smartphones wird heute gar nicht mehr telefoniert, sondern fotografiert. Was taugen die Kameras von Nokia Lumia 1020, iPhone 5, Galaxy S4 und Moto X? Der grosse Praxistest mit Testaufnahmen.
Im Test 'Stilleben' (Foto) liefern alle vier Smartphones gute Ergebnisse ab. Gravierende Unterschiede gibt es aber bei Stadtpanoramen und Portraitfotos.
Ein Foto sagt mehr als tausend Worte, und Smartphones werden heute gar nicht mehr in erster Linie zum Telefonieren benutzt. Wichtiger sind Apps, Routenplaner, Social Media, Mail, Chatting und die integrierten Kameras. Smartphone-Kameras beginnen, in der Amateurfotografie die klassische Digitalkamera zu ersetzen.  Das Nokia Lumia 1020 kommt mit einer 41-Megapixel-Kamera daher, der pixelstärksten im ganzen Testfeld. Die 10-Megapixel-Kamera der Moto X benutzt einen sogenannten RGBC-Sensor mit einem viertel Hilfspixel "C", das insbesondere Aufnahmen unter schlechten Lichtverhältnissen optimieren soll. Insgesamt traten zum Photo-Shooting an: Nokia Lumia 1020, iPhone 5, Samsung Galaxy S4 und das Moto X.

Stadtpanorama

Stadtpanoramen testen aus, wie gut die integrierte Smartphone-Cam mit einer Vielzahl von Details zurechtkommt. Hier punkten besonders die Megapixel-Giganten. Zwar schnitten das iPhone 5 und die Galaxy S4 ganz passabel ab. Sie wirken aber blasser als die Fotos der Lumia 1020. Die 41 Megapixel der Lumia 1020 spielen ihre volle Power aus. Die Testaufnahme der Moto X dagegen war blaustichig und sah aus, als hätten wir die Aufnahme am späten Abend geschossen. Tatsächlich aber war es ein sonniger Spätmittag. Es hilft nichts: Die Moto X ist für Stadtpanoramen nicht brauchbar.

Portraitfoto (ohne Blitz)

Ein Portraitfoto unter schlechten Lichtverhältnissen testet, wie gut die Kamera mit den Herausforderungen von Innenraum-Aufnahmen klarkommt. Das Testfoto der Moto X ist etwas gräulich und verpixelt. Gleichwohl lassen sich alle Details gut erkennen. Die Lumia 1020 schoss das beste Foto. Es geriet gelbstichig, was sich jedoch mit einer Farbkorrektur nachträglich beheben liesse. iPhone 5 war kontrastarm, aber noch brauchbar. Bei der stark unterbelichteten Aufnahme des Galaxy S4 dagegen helfen auch keine digitalen Optimierungsfunktionen. Beim Galaxy S4 geht gar nichts ohne Blitz.

Portraitfoto (mit Blitz)

Die Lumia 1020 hat einen integrierten Xenon-Blitz, der einen besseren Job macht als der herkömmliche LED-Flash der meisten Smartphones. Trotzdem produziert der Xenon-Blitz einen unnatürlichen Hautton. Das iPhone 5 trifft den Hautton der portraitierten Person besser, verstärkt aber wiederum Blautöne ins Purpurne. Der Blitz der Moto X produziert einen relativ ausgeglichenen Farbverlauf, das Foto wirkt jedoch flach. Beim Galaxy S4 fällt die doch eher kühle, leicht blaustichige Farbgebung auf. Insgesamt gibt es weder einen klaren Gewinner, noch einen klaren Verlierer.

Nahaufnahme

Hier schneiden alle vier Testkandidaten recht gut ab. Punkto Details spielt die 41-Megapixel-Kamera der Lumia 1020 ihre Stärken aus. Selbst kleine Insekten lassen sich erkennen. Die Farben wirken, im Vergleich zu den guten Aufnahmen von iPhone 4 und S4, wärmer und lebhafter. Die Moto X liefert ein leicht blaustichiges Foto ab, aber mit recht guten Kontrasten. Allle vier Testkandidaten gewinnen.

Stilleben

Auch hier liefert die Moto X ein recht gutes Ergebnis ab. Überzeugender punkto Farbtreue sind jedoch die Aufnahmen von S4 und iPhone 5. Die Lumia 1020 überzeichnet die Farben ein wenig und wirkt dadurch lebhafter.

Testfazit

Obwohl Motorolas Moto X in den letzten beiden Testdisziplinen Boden wieder gut machte, sind die Aufnahmen unter den meisten Testbedingungen zu grobkörnig, oft flach und meist grau-blaustichig. Beim Galaxy S4 sollte man nicht vergessen, bei schlechten Lichtverhältnissen den Blitz anzuschalten. Insgesamt sind die Aufnahmen des S4, wie auch beim iPhone 5, jedoch gut und brauchbar. Kleine Mängel  lassen sich nachträglich digital leicht beheben. Die besten Fotos lieferte ingesamt die Lumia 1020. Obwohl auch nicht völlig ohne Fehl und Tadel, ist sie damit die Siegerin unseres Kurztests.